Alexander Cordas
Schon im Vorfeld zu seinem neuesten Solo-Streich war die Fangemeinde gespannt, was der Wunderwuzzi des Progrock diesmal aus dem Hut zaubert. "Future Bites" gefiel ja nicht unbedingt allen. Der Pop-Anstrich lag manchen quer im Magen. "The Harmony Codex" schlägt eine andere, diesmal elektronischere Richtung ein. Ein künstlerisches Gesamtkonzept ist nicht unbedingt zu erkennen, aber was Wilson atmosphärisch auffährt, spottet jeder Beschreibung. Ausgiebige Ambient-Sounds wie im Titeltrack untermalen das hervorragend.
Dass der Herr, was die Produktion betrifft, in seiner eigenen Liga spielt, sollte hinlänglich bekannt sein. So gilt der Mix der Scheibe schon jetzt als Referenz-Werk auf dem Gebiet des Dolby Atmos. Aber abseits von Klängen, die nur mittels extra angeschafftem Equipment zu vernehmen sind, lässt sich die klangliche Tiefe dieses Werks auch auf Kopfhörer hervorragend einfangen.
Hinzu kommt, dass Wilson wieder einmal Songs auf der Pfanne hat, die qualitativ absolut in der obersten Kajüte spielen. Was "The Harmony Codex" auch gezeigt hat: Ninet Tayeb ist die kongeniale Gesangspartnerin für den Engländer. So keimt weiter die Hoffnung, dass er zusammen mit ihr einmal ein komplettes Album schreibt und aufnimmt. Vielleicht dann auch einmal abseits ihrer Komfortzone, der Powerballade.
- Steven Wilson - "The Harmony Codex"
- Cam Cole - "Unleash"
- Extreme - "Six"
- Klone - "Meanwhile"
- Black Pumas - "Chronicles Of A Diamond"
- De Staat - "Red, Yellow, Blue"
- Helge Schneider - "Torero"
- Joe Jackson - "Presents: Max Champion in 'What A Racket!'"
- Tesseract - "War Of Being"
- Glauque - "Les Gens Passent, Le Temps Reste"
- Vril - "Animist"
- Monika Roscher Big Band - "Witchy Activities And The Maple Deat"
- Eluvium - "(Whirring Marvels In) Consensus Reality"
- Alison Goldfrapp - "The Love Invention"
- Sleep Token - "Take Me Back To Eden"
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