Seite 10 von 30

Lady Saw

Weil ihr Name gerade fiel: Ohne Lady Saw kommt diese Liste natürlich nicht aus. Sie beginnt ihren Weg auf die Bühnen dieser Welt an einem Ort, wo man die Wurzeln einer Gesangskarriere nicht zwingend vermutet hätte: in einer Textilfabrik. Als Hilfsarbeiterin ist Marion Hall dort tätig - und unglücklich. "Ich hasste diesen Job", erinnert sie sich. Dennoch: Er hatte sein Gutes. Um sich die Arbeit erträglicher zu machen, singt Marion Hall unentwegt und offenbar nicht schlecht. Als ihr Kollegen dafür das erste Geld zustecken, reift ihr Entschluss: Nix wie raus hier und das Talent zum Beruf machen.

Mehrere Anläufe und Abstecher in die jamaikanische Hauptstadt Kingston sind jedoch nötig, bis die Steine ins Rollen kommen. Hall, die sich in Anlehnung an Tenor Saw den Bühnennamen Lady Saw aussucht, gibt aber nicht auf. Ihre Texte werden im Lauf der Jahre immer derber. Obszön, meutern ihre Kritiker, Lady Saw aber nimmt es gelassen: "Am Anfang habe ich Consciousness-Texte gesungen, und kein Mensch interessierte sich dafür. Dann hab' ich angefangen, härtere Lyrics zu verwenden. Ich dachte, ich mach' es, wie die Kerle." Slackness erhält mit ihr - endlich! - eine weibliche Perspektive, Lady Saw gilt als die Begründerin der später oft kopierten Rude Gyal-Attitüde.

Album-Tipp: "Give Me The Reason"

Seite 10 von 30

Weiterlesen

Noch keine Kommentare