Ce'cile
Insofern handelt es sich bei Judy Mowatt um die direkte Vorgängerin derjenigen Sängerinnen, die ihre Tracks auch gleich selbst produzieren. Allzu viele gibt es von dieser Sorte nicht. Ce'cile jedoch zählt, wie sie bereit im Vorwort wortgewaltig ausgeführt hat, dazu. Die Worte haben es ihr bereits als Kind angetan: Schon in jungen Jahren schreibt sie Geschichten und Gedichte. Als später die Liebe zur Musik dazu kommt, verlangen ihre Texte plötzlich nach Melodien. Der Wunsch, Musikerin zu werden, verdrängt den ursprünglichen Karriereplan. Eine ganze Generation von Schülern darf nun beweinen, dass diese Frau keine Englischlehrerin geworden ist.
Eine klassische Reggae-Künstlerin allerdings auch nicht: Ce'cile braucht es härter, wendet sich dem Dancehall zu. "Ich dachte mir, du willst singen, kennst aber niemanden und willst auch nicht vor den Studios rumhängen", erzählt sie dem Germaican Observer. Um im Musikgeschäft Fuß zu fassen, nimmt sie folglich den logischen, wenn auch den langen, mühsamen Weg: Sie heuert bei Celestial Sound Recordings zunächst als Sekretärin an und arbeitet sich dort bis zur Studiomanagerin hoch. "Dann begann ich, Backing-Vocals für Leute zu singen, bis jemand sagte: 'Oh, die klingt gut!' Das ist, denke ich, ein cleverer Weg, um ins Biz zu kommen." Scheint so: Mit Riesenschritten wandelt Ce'cile seither auf den Spuren ihres erklärten Vorbilds Elephant Man - den sie eigentlich schon längst überflügelt hat. "Wanna Ride"? Aber sicher:
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