5: Sharon Jones & The Dap Kings
Zu klein. Zu fett. Zu schwarz. Zu alt. Hätte Sharon Jones für jedes Mal, da ihr jemand mit diesen "Argumenten" ihre Eignung fürs Rampenlicht absprechen wollte, ein Jahr länger zu leben gehabt, der Schwachsinn hätte sich wenigstens gelohnt. Aber nix! Im vergangenen November verlor die einzig wahre Dap-Queen den Kampf gegen ihre Krebserkrankung - und wir eine der beeindruckendsten Soulstimmen unserer Zeit.
Ihr musikalisches Vermächtnis lassen wir sie selbst beschreiben, sie machte es - wie so vieles andere - ohnehin am besten: "Du kannst Otis raushören, ein bisschen Aretha, Tina und Wilson Pickett. Ab und zu habe ich auch eine Spur Mavis Staples untergemischt." Wer ihre explosive Naturgewalt einmal in natura erlebt hatte, der erging sich in hilflosen Vergleichen vom "weiblichen James Brown", bis sie mit ihrem Feuer, ihrer Herzenswärme und ihrem Humor auch noch den letzten hüftsteifen Grantler vom Hocker riss. Wenn überhaupt zu irgendetwas, dann war Sharon Jones zu groß. Zu heiß. Schlicht: zu gut für diese Welt - und mit gerade 60 Jahren viel, viel, viel zu jung.
Album-Tipp: "Give The People What They Want"
1 Kommentar
RIP, ebenfalls ganz großartige Sängerin. Die Dap Kings sind King.