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20: Ana Tijoux

Geboren, aufgewachsen und musikalisch sozialisiert in Frankreich, wohin ihre Eltern vor der Pinochet-Diktatur flohen, fand Ana Tijoux dort ihre Bestimmung: "Ich und andere Migranten fühlten uns in Paris deplatziert, aber der Hip Hop hat uns ein neues Zuhause gegeben." Eins, dem sie nach ihrer Rückkehr nach Chile 1993 treu bleibt. Tijoux macht sich, erst mit Band, später solo, einen Namen als talentierte MC, die immer eine Botschaft zu verkünden hat. Sie thematisiert die Objektifizierung von Frauen in der Gesellschaft, setzt sich für feministische Programme ein und versteht sich als antikolonialistisch.

Plädoyers für Gleichberechtigung und Hoffnung, Songs gegen Krieg, Sexismus, Rassismus, Nationalismus, gegen die Zerstörung der Umwelt, gegen Diskriminierung, Unterdrückung, Ausbeutung und Gewinnsucht, das Ganze garniert mit traditionellen, folkloristischen Elementen: Klingt eigentlich wie die Bauanleitung für linksbewegten Hippiescheiß. Da Ana Tijoux ihre Message aber in Produktionen verpackt, die astreines Golden Era-Aroma verströmen, und ihre auf Chilenisch und Französisch servierten Rap-Parts zudem immer noch einmal mindestens drei Nummern lässiger wirken als der auch schon mehr als brauchbare Gesang, genießt diese Frau nicht ohne Grund den Ruf als "Südamerikas Antwort auf Lauryn Hill". Eigentlich wirkt es fast wie Verschwendung, dass sie sich nicht auf Hip Hop festnageln lassen will.

Album-Tipp: "Vengo"

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