6: Roxanne Shanté
Schon der Prinz aus Zamunda wusste: Die wahren Königinnen findet man in Queens. Die Wurzeln vieler großer Rap-Karrieren reichen in die Queensbridge Projects. Dort wuchs auch Roxanne Shanté auf, die in den Reihen der Juice Crew um Marley Marl den Jungs schon mit zarten 14 Jahren zeigte, wo der Hammer wirklich hängt. Sogar Nas schwelgte später noch in den guten alten Zeiten, "before the BDP conflict with MC Shan / around the time when Shanté dissed the Real Roxanne".
Auf U.T.F.O.s Nummer "Roxanne Roxanne" antwortete Roxanne Shanté damals mit "Roxannes Revenge", landete damit einen Hit und eröffnete zugleich einen Beef, der als "Roxanne Wars" in die Rap-Chroniken einging. Mindestens drei verschiedene Roxannes waren in die Auseinandersetzung involviert, den nachhaltigsten Eindruck hinterließ allerdings diese hier. Zahlreiche Frauen und Mädchen ließen sich von der jugendlichen Battle-Queen dazu inspirieren, ihren Träumen zu folgen und sich bloß keine Steine in den Weg legen zu lassen, von niemanden.
Ende der 80er Jahre zog sich Roxanne Shanté dennoch aus dem Musikgeschäft zurück, das sie als hinterhältig und verlogen empfand. Kleinere Wellen schlug noch das Gerücht, sie habe ihr früheres Label dazu erpresst, ihr das Psychologiestudium zu finanzieren: eine Story, die sich später jedoch als Windei herausstellte.
Ende Januar feierte nun die Biografie "Roxanne Roxanne" Premiere. Regisseur Michael Larnell zeichnet da ein berührendes Porträt einer jungen Frau, die, aufgerieben zwischen hunderterlei privaten Problemen, trotzdem und unzweifelhaft Hip Hop-Geschichte geschrieben hatte.
Album-Tipp: "Roxanne Shanté Vs. Sparky Dee - Round 1"
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