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Einfach mal das Maul halten!

Mal kurz fürs Protokoll, damit auch alle wissen, worüber wir hier sprechen: In der Nacht zum vergangenen Sonntag wartete G-Hot Berichten zufolge in Neu-Kölln auf seine Freundin, wurde dabei von einer Gruppe von Männern erst angepöbelt, dann mit Tritten, Schlägen und - von einem der Angreifer - mit Messerstichen traktiert. Der Berliner Kurier zitiert den Rapper dahingehend, dass seine Holde sich zwischen ihn und die Angreifer geworfen habe: "Sie hat mir das Leben gerettet."

Ein Kioskbetreiber, der den Vorfall beobachtete, alarmierte den Rettungsdienst, G-Hot wurde mit Prellungen und Stichwunden an Arm und Bein ins Krankenhaus gebracht.

Nein, Tatsache: Das hat mit Rap nichts zu tun. Voll okay also, wenn rap.de - die aus Fehlern der Vergangenheit gelernt zu haben behaupten - sich gegen eine Meldung entscheiden. Dann aber doch einen recht ausführlichen Kommentar zu einem Thema zu bringen, gegen dessen Abhandlung man sich entschlossen hat, wirkt doch mehr als nur ein bisschen inkonsequent.

"So findet bei uns eine Bildzeitungs-Meldung, laut der Bushido seine Frau geschlagen haben soll, ebenso wenig Erwähnung wie die Tatsache, dass sich die 187 Strassenbande auf dem Flohmarkt über einen Künstler von Banger Musik lustig macht", behauptet rap.de-Chefschreiber Oliver Marquardt. Ach. Finden sie nicht? Was hab' ich dann gerade gelesen?

"Einige aufgeweckte Zeitgenossen haben zu Recht angemerkt, dass wir durch diesen Kommentar natürlich doch irgendwie über die Sache berichten." Ja, genau. "Das ließ sich leider nicht vermeiden." Doch, hätte sich sogar ziemlich mühelos vermeiden lassen: Einfach mal nix über ein Thema schreiben, das man für nicht berichtenswert befunden hat.

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Doubletime Alles nix. Oder?

Berichte übers Nicht-Berichten. MC Bogy wehrt sich gegen Unterstellungen, er habe mit dem Angriff auf G-Hot zu tun. Berlins Untergrund lebt.

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