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Pink Diamond

Womit ich mich zoffen kann, ist diese Sorte Song. Habt ihr Pimf demletzt einen VBT-Rapper genannt? Ich nämlich nicht, die letzten zwei Alben haben ihn für mich als einen eigenständigen Artist etabliert. Einen etwas dullen, auf der Tapefabrik hängengeblieben Artist, aber hey, er hatte absolut etwas für seinen Sound zu bieten. Jetzt macht seit ein paar Songs auf einmal Rap auf Trap-Beats und hadert wieder mit seinem Werdegang samt Turnier-Teilnahme, die eigentlich schon lange zurückliegen sollten.

Vielleicht wäre ich nicht so genervt davon, wäre es nicht inzwischen ein viel zu wenig besprochenes Klischee. Ich könnte aus dem Stand ein Dutzend Songs von Ex-VBT-Rappern aufzählen, die auf irgendeinem melodramatischen Beat quintessentiell folgende Beobachtung machten: Früher hatte ich eine Plattform mit Hype, da haben mir viele Leute zugeguckt. Jetzt muss ich für mich selbst sprechen und erklären, warum ich eigentlich Musik mache, und weniger Leute gucken mir zu. Meistens wird das dann garniert mit Pathos, sehr langem Geschwafel über Industrie-Bullshit und einer ordentlichen Portion Selbstmitleid. Auch Pimf hier ist überzeugt, eigentlich ziemlich viel Anerkennung verdient zu haben.

"Ich weiß, ich habe so manche Jugend geprägt", sagt er dann. Und das schlimmste von allem: Musikalisch, in Sachen Produktion und Flow, wäre das absolut solide. Das Sample ist großartig verbaut, er rappt angemessen und gekonnt darüber. Warum dann dieser wehleidige Industrie-Talk? Lernet es endlich, ihr VBT-Rapper, die lange schon keine mehr seid: Es juckt keinen, selbst eure Hardcore-Fans würden lieber Tracks über irgendetwas hören, mit dem sie connecten können. Rap über Rap mag als Klischee akzeptabel sein, aber Rap über die Probleme vom Rap-Machen im Rap-Geschäft wird niemandem abholen, der nicht entweder voll und ganz in den Artist involviert ist oder selbst ähnliche Erfahrungen gemacht hat.

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