Doubletime: Bohlen fühlt den Flow

Wowzers

Beginnen wir diese Ausgabe, wie es sich für ein Hip Hop-Format gehört: mit dem ersten halbgaren Beef des Jahres. Wie bereits zum Jahresauftakt vor zwölf Monaten, fliegen auch dieses Mal erneut Funken in Richtung Haiyti. Auf ihrem neuen Song "WOW" schießt Rapperin Rua inmitten eines wirklich starken, emotionalen Storytellers über ihre schwere Kindheit in Ägypten und den Start ihrer Karriere in Deutschland fast schon wahllos gegen die Hamburger Rapperin: "Doch Haiyti kommt nicht klar, wenn sie mal wieder Puder zieht."

Wenig später erklärte sie den Diss auf Nachfrage eines Fans in einer Instagram-Story. Sie teilte den Screenshot einer mutmaßlichen Unterhaltung zwischen Haiyti und einem befreundeten Rapper. Darin bat sie ihn darum, einen Diss gegen Rua abfeuern, um sie "auf Abstand zu halten", da Rua in der Vergangenheit auf einem Track so geklungen habe, wie sie und ihr Label sie auf ähnliche Weise vermarkten wolle ('arti und prollig'). Sollte das stimmen, wäre das nur eine weitere der vielen Enttäuschungen, für die Haiyti seit einigen Jahren außerhalb der Musik sorgt. Sie selbst bezog zu dem Diss bislang noch keine Stellung.

Abseits dieser Stichelei unterstreicht der Song jedoch wieder einmal, was für einen Glücksgriff PA Sports mit dem Signing von Rua getan hat. Mit "WOW" setzt sie ihren weitestgehend unter dem Radar laufenden Run an (von der Namika-Kollabo einmal abgesehen) großartigen Singles fort und schürt die Hoffnung, dass ihr Debütalbum ein frühes Highlight im deutschen Musikjahr markieren könnte. "Dirty South" heißt es, erscheinen soll es am 27. Januar.