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Bud Spencer

Kommen wir zunächst zur Musik der Woche, der hörenswerten, der nicht so hörenswerten und allem drumherum: Fangen wir mit drei Typen um die vierzig an, die auf einem eingestaubten Brisk Fingaz-Beat Punchlines auf Ziele von heute bis vorgestern abfeuern. Klingt hörenswert oder nicht hörenswert?

Ding-dong, die Antwort ist ersteres: Aber auch nur, weil dieses Trio die Lizenz zum Töten hat. Morlockk Dilemma zum Beispiel, der macht eben sein Ding, auch wenn ich mich irgendwann einmal fundamental an ihm sattgehört habe, werde ich mich doch nicht beschweren, wenn er alle Jubeljahre auf einem Song vorbeischaut und seine quintessentielle Hook da lässt.

Passt in die Stimmung, die Main-Act Blood Spencore aufbauen will. Dieses Berliner Grafitti-Urgestein habe ich bisher nur dafür im Kopf, dass er das deutsche Pendant von Necro und Ill Bill sein möchte, die ich in ihrer grenzdebilen Hängengebliebenheit bis heute eigentlich ganz unterhaltsam finde. (Necro hatte mal den besten Facebook-Grind der Welt.) Lines wie "Und ihr meint, ihr steigt in Prada-Stores ein / aber dabei kämt ihr nicht mal an Sven Marquardt vorbei" treffen genau ins Oddly-Specific-Abteil meines Humorzentrums.

Alles schön und gut, aber die Show stiehlt hier eindeutig Audio88, der sich endlich wieder auf langsamen Beat und kompromissloses Gepampe einlässt, wohl wissend, dass seine AStA-WG-Party-Crowd ihm auf dieser Knietiefe im Untergrund nicht finden wird. "Das Leben ist ein Freestyle, meistens fängt es ganz gut an / Vieles wiederholt sich und dann wirds unerträglich", "brauch Namen nicht zu nennen, denn du wurdest schon vergessen", Jesses, sind das Killerlines. Nur dass er am Ende den VBT-Look von Punch Arogunz 2012 disst, erschließt sich mir ein Jahrzehnt später nicht, gibt es doch beides eigentlich schon lange nicht mehr. Aber, hey! Lange marinierter Frust scheint ja das Schlüsselrezept seiner Karriere zu sein, also nur alles raus, was keine Miete zahlt.

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