Die Kritik der Kritik der Kritik
Aber mal weg von den problematischen Themen und hin zu einem anderen Phänomen um "Kamikaze", das derzeit sehr interessant zu beobachten ist. Die Fans lieben die Platte nämlich - viele Kritiker allerdings nicht so sehr.
Ich würde das an sich ja im Interesse unser aller Seelenfrieden sonst niemandem nahelegen, aber: Werft hier einen Blick in die Kommentare der Artikel. Fast in jedem einzelnen herrschen bürgerkriegsartige Zustände, in denen Eminem-Fans den Outlets vorwerfen, weder Ahnung von Musik noch Sensibilität für den Stil des Rappers zu haben.
Manche wittern eine geheime SJW-Agenda, die mit Eminems schwarzem Humor nicht umgehen könne. Andere wittern eine Verschwörung der Mumble-Rapper, die die Rückkehr des echten Raps verhindern wollen. Die Magazine argumentieren dabei zumeist gar nicht so direkt auf musikalischer Ebene, sondern eher damit, dass das Projekt redundant und unangenehm verbittert sei. Ein Mittvierziger ohne Berührungspunkte zum Zeitgeist, der nun relativ handzahm gegen den Ist-Zustand der Szene abledert. Kann man durchaus kindisch finden.
Wirklich interessant finde ich aber vor allem die Rhetorik, mit der sich frustrierte Fans inzwischen gegen Musikmagazine stellen. Es erinnert nämlich stark an das Klima, das viele Nachrichtenmagazine für politische Positionen vom gegenteiligen Spektrum bekommen. Witzig, dass das genauso auch in den Musikjournalismus abgefärbt ist. Dieser Ton des grundlegenden Zynismus gegenüber Reportern, ein allgemeiner Kulturpessimismus und das Framing, dass die Medien-Eliten irgendwelche verschrobenen Agendas verfolgen würden.
1 Kommentar mit einer Antwort
Anthony Fandango, lol. Möge bitte endlich diesen Schnurrbart entfernen. Als ob sein aufs Widerlichste aufgeblasenes Musikpapsttum die Ansicht seiner Reviews nicht schwer genug machen würde.
Unerträglich, der Typ.