Episch
... aber ich versteh' ja vieles nicht. Ein Zustand, mit dem ich mich mittlerweile eigentlich ganz gut arrangiert habe. Denk' ich immer, bis mich dann doch wieder Verständnislosigkeit ungeahnten Ausmaßes über den Haufen fräst. So geschehen angesichts der Farce, die dieser Tage als "episches Interview" die Runde macht.
Ich hörte von Menschen, die sich damit einen Heimkinoabend samt Kuscheldecke, Snacks und Getränken beschert haben. Mit rätselhaft zwar, wie man sich Flers knapp eineinhalbstündige Tirade anders als in wenigstens einigermaßen verdauliche 20-Minuten-Häppchen gestückelt geben kann, aber, hey, die Vorlieben sind verschieden. Ich nehm' an, ihr habt es alle gesehen:
3 Kommentare mit 11 Antworten
Es bleibt dabei:
Eine Rap-Szene, die bei jedem Böhmermann-Video und jedem Hirnpups von Fler von neuem die Realness-Debatte aufrollen muss, hat nicht nur kreative Probleme, sondern auch Probleme mit dem eigenen Gemächt und - ironischerweise - auch mit der Glaubwürdigkeit. Denn "Realness", das wurde im Rahmen der hyperpeinlichen Debatte um "Ich hab Polizei" deutlich, definiert wohl jeder subjektiv. Zumeist mit dem Ergebnis "Ich bin gerade real genug, um mitreden zu dürfen". Na so ein Wunder aber auch.
Bei Böhmermann habe ich es ja noch verstanden, da sein Video gut gemacht und insofern ein tauglicher (und gar: provokativer?) Diskussionsanstoß war. Aber ganz ehrlich: Eine Szene, die bei solch einem Video steil geht, steckt vor allen Dingen noch ziemlich tief in schlabbrigen Pubertätshosen.
Aber das hatte unser werter Herr Anwalt ja "damals" auf Facebook schon alles gesagt.
So ermüdend wie beschämend. Bitte gehen Sie weiter, es gibt nichts zu sehen.
Und, das vll. noch ergänzend:
Ein Medium, dass ein solch entgleistes (also: handwerklich ungenügendes) Gespräch so fade-einfältigen Inhaltes noch mit "episches Interview" clickbaiten muss, hat wohl jede Selbstachtung und Relevanz verloren.
Ich weiß nicht, ob Du mit "Szene" nicht ein wenig pauschalisierst. Mich regt da gar nichts auf und ich diskutiere da auch nicht. Gucke mir das an, gleiche das mit meinen Ansichten ab und gut ist. Finde Böhmermann generell zum kotzen und auch seinen Track - selbst wenn er gut gemacht ist.
Man hat ja auch nur die öffentlichen Debatten mitbekommen, glaubbe den meisten geht das, wie mir, ziemlich am Arsch vorbei, was ein Böhmermann oder Fler für Debatten anstoßen.
Und den Titel "episches Interview" hat Fler ja während dem Interview oft erwähnt - glaube Nico hat das einfach trotzig-ironisch dann als Titel gewählt. Die vorigen 4 oder 5 Interviews zwischen den beiden waren ja ruhig und verträglich. Aber auch da kam Fler schon mit diesem Thema an, dass er verlangt, dass "reale" HiopHop-Medien Fake-Rapper an den Pranger stellen sollten - was Nico nie bestätigt hat, oder so stehen lassen wollte - denke Fler hat das beim sechsten mal als Eskalation so geplant, zzgl. Alk halt.
Jupp, sehe ich auch so. Niko darf sich nach diesem Interview alles erlauben und hat alle Clicks der Welt verdient. Eine Art von Schmerzensgeld.
Eigentlich kann man stolz auf unsere Gesellschaft sein, wenn Leute mit einer dermaßen schlimmen Entwicklungsverzögerung einen gewissen Ruhm ernten können. Was für Kracher der Junge da von sicht gibt ist ja echt zum Weinen.
Was glaubt ihr? Ist das Interview Marketing, versucht Fler, seine Zielgruppe anzusprechen, oder ist das wirklich ernst gemeint?
http://www.whomp.de/rh/cutenews/data/upima…
Gibts die Hiphop-Bravo eigentlich noch? Sehr passende Zielgruppe, und Fler wundert sich noch über fehlende Juice-Cover
Okay, selbst Cro war drauf
Juice Cover / Titelstory ist käuflich, selbst Fler könnte sich da einkaufen.
@bravohiphop: Rieltork 2.0
Dieser Kommentar wurde vor 8 Jahren durch den Autor entfernt.
@Lauti:
Klar, ich gebe dir Recht: Die "Szene" als homogenes Konstrukt existiert so natürlich nicht. Mir ging es eher um den (nicht unerheblich großen) Anteil deutscher Heads, die subjektive "Realness" noch immer für das A und O das Rapperseins halten - oder dann eben: Die Realness-Szene, wenn man so will. Hätte ich sicher besser ausdifferenzieren können.
Die Kritik an Böhmermann fand ich insofern vielsagend doof, als dass mir deren Hauptargumente zu sein schienen:
- Jemand von "außen" (Bemerkung dazu: es gibt kein Außen- oder Innenleben einer Popkultur) darf das nicht
- Hafti darf tun und lassen, was er will, weil das nunmal seine "Lebensrealität" ist, die er da wiedergibt (Bemerkung dazu: Hafti ist ein erwachsener und sehr erfolgreicher Künstler und benötigt niemanden, der seine Songs für ihn vor Kritik oder Satire schützt. Das ist bevormundend.)
Ist aber letztlich ein anderes Thema, auch wenn zumindest der zweite Aspekt irgendwo mit dem vergleichbar ist, was Fler nun an Feedback provoziert hat.
Fler tut ja so, als sei Hafti bierernst und würde keine (selbst)ironischen Momente zulassen ("Fragt mal Celo und Abdi, ob ich scheiße Laber, ihr Larries")
Die Andrea-Berg-Metapher...Grandios. "Ich schwöre dir, unser Leben ist so tough!". Was für Mongos. "Erwachsene" "Männer", die wie 13-Jährige reden, um an 13-Jährige zu verkaufen. Erbärmliche Würste.
habe lange überlegt ob ich das interview peinlich oder extrem unterhaltsam finde...zur zeit überwiegt das ich bock habe auf ein neues maskulin release...bin mal gespannt auf escobar und sentino...niko is übrigens n guter und die backenspinne lebt weiter