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Er war zu!

Apropos kosmisches Gleichgewicht: Irgendetwas läuft da bei mir gerade nicht. Früher war ich absolut in tune mit den neuen Moneyboy-Tracks und konnte immer mit seinem aktuellen Material eröffnen. Jetzt verpasse ich seine Woche schon das zweite Mal. Schwach! Aber da machste nichts, ich kann ja auch einfach einen alten Staple aus dem Hut zaubern und mich daran laben.

Hier, einer meiner Lieblinge: "Der Louis Store War Zu". Das hat inzwischen ja fast schon so etwas wie Zeitzeugencharakter betreffend die deutschsprachige Trapmusik. Klar, es gab vereinzelt Leute, die das an dem Punkt schon so richtig für sich entdeckt hatten (tatsächlich etwa Johnny Pepp oder Fler), aber eigentlich kam 2017 erst mit dem Release von "Culture" von den Migos in meiner subjektiven Einschätzung der tipping point, an dem wir wirklich plugged in wurden mit dem, das da in den Staaten passiert ist. Davor gab es nur ein paar Jahre, in denen alle kollektiv Yung Lean, Bones und $uicideboy$ gehört haben. Seltsame Zeiten. Aber vielleicht kommt mir das nur so vor.

Auf jeden Fall reagiert "Der Louis Store War Zu" mit seiner Interpolation von "Versace" so ein bisschen auf diese Entdeckung der Migos. Mal im Ernst: Was zur Hölle war dieser Sound? Das kommt ja über einen wie Fuchtel und Elektroschocks. Keine Ahnung, in welchem Key der Boy da singt oder in welchem Key er den Beat wahrgenommen hat, aber irgendwie genieße ich diese Disharmonie, die von dem Song ausgeht. Sich darüber zu beschweren, dass ein Geschäft mitten in der Nacht geschlossen hat, war damals auch sehr meme-able. Nein, unterschätzter Staple, avantgardistisch, bahnbrechend. Relevant bis heute.

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