Drake ist schuld
Wenn ich meckern wollte, könnte ich ja wohl jederzeit zu Kanye West umschwenken. Schlagt mich, aber ich hab' "Donda" tatsächlich immer noch nicht gehört. Erst keinen Bock gehabt, dann zu abgelenkt von Little Simz gewesen, dann keinen Bock gehabt. Dann, nachdem dieser Yannik™ und Kollege Mirco Leier über Tage hinweg vor Begeisterung fast in Stücke gebrochen sind, doch bisschen neugierig geworden. Sie sind ja nicht komplett geschmacksverirrt, zumindest nicht die ganze Zeit über, und, naja, sie sind zu zweit, irgendwas muss also doch wohl dran sein. Dann hab' ich mir dieses Video angeschaut ...
... und das ging mir nach drei Minuten schon dermaßen auf den Sack, dass ich es kaum bis zum Ende durchgehalten habe. Was ist das denn in Bild und Ton für uninspirierter Rotz, bitte? Frage mich, wen Mr. West damit eigentlich verarschen will. Wir hätten vielleicht doch das Pro-Contra-Battlereview-Format mal wieder auspacken sollen.
Schuld an "Donda" ist aber offensichtlich gar nicht Kanye. Schuld an "Donda" ist Drake. Das erzählt zumindest Produzent Todd Rundgren im Interview mit Ultimate Classic Rock:
"Ein Jahr lang war ich an dem Projekt beteiligt, und erst am Ende habe ich kapiert, warum sie das ganze Ding gar so hastig eingetütet und offensichtlich rohes, unfertiges Zeug veröffentlicht haben. Das lag daran, dass Drake den ganzen Prozess vorangetrieben hat. Er [Kanye] hatte so viel Angst, dass Drake die Nase vorn haben könnte, also hat er sich beeilt und das Album ein Wochenende früher rausgehauen, bevor Drake das seine veröffentlichen konnte. Und am Ende hat Drake ihn trotzdem zum Frühstück verspeist."
Können wir uns drauf verständigen, Drake einfach die Schuld an allem zuzuschieben, das irgendwie falsch läuft? So 'ne Art Flatrate-Sündenbock? Wäre dabei.
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