Battle der Virologen
Schrieb ich gerade "hat nicht unmittelbar mit Rap zu tun"? Ich zieh' das zurück. Wenn sie bei Deutschlandfunk Kultur schon eine Rap-Battle darin erkennen, wenn zwei Virologen bei Twitter verschiedener Meinung sind, dann ist Rap wirklich in allen Dingen.
Ich hab' allerdings tatsächlich schon weniger gut sitzende Punchlines in Rap-Tracks gehört, als in diesen Tweets von Christian Drosten in Richtung seines Kollegen Alexander Kekulé stecken:
Kekulé macht Stimmung. Seine Darstellung ist tendenziös. Er kennt unsere Daten nicht und zitiert falsch. Kekulé selbst könnte man nicht kritisieren, dazu müsste er erstmal etwas publizieren. https://t.co/0Grbgrmc09
— Christian Drosten (@c_drosten) May 28, 2020
So sieht es aus. Kekulé ist zum Glück bisher der Einzige, der sich so verhält. In unserer Community spielt er keine Rolle. https://t.co/wAxgyrxG7Y
— Christian Drosten (@c_drosten) May 28, 2020
Es sind aber auch Klassiker: "Der soll erstmal selber ..." und "Der ist kein Teil der Szene".
1 Kommentar mit 2 Antworten
ich fand augstein und blome "was erlauben drosten..." dazu relativ gut.
https://www.youtube.com/watch?v=WhSgsMthe_w
ich persönlich habe genug "einführungen ins wissenschaftliche arbeiten" nicht bestanden, um zu wissen, dass "Peer-Review" eigentlich ein normaler bestandteil des wissenschaftlichen handwerks ist. und in jeder einführungssitzung zum anfang des semesters gabs auch immer (fächerübergreifend) eine Bergpredigt von "Bleiben Sie kritisch!!1 Hinterfragen Sie alles!!1 Auch 'Experten'!!1"
und bzgl Drosten... Er war schon sehr präsent. und hat nicht so gewirkt, als wäre es ihm besonders unangenehm im Rampenlicht zu stehen und Muttis offizieller Virologe zu sein und die halbe Republik an seinen Lippen hängen zu haben...
Ist doch Blödsinn. Drosten wirkte nie, als würde er das Bad in der Menge total genießen. Und hat besonders in Podcasts eine großartige Wissenschaftskommunikation Betrieben, indem er immer viel Platz für Zweifel und Unsicherheiten gelassen hat. Konkret benannt hat, wenn Dinge nicht sicher sind, immer Raum gelassen hat für Fehler und Ungenauigkeiten.
Ich würde auch nicht behaupten, dass er das genießt. Er hat sich eher mit der Situation angefreundet und sie mit offenen Armen empfangen und macht das Beste draus und versucht so gut wie es geht wissenschaftlich zu informieren (so kommt es zumindest bei mir an). Er hat sich das auch nicht rausgesucht, hat er auch ganz am Anfang so kommuniziert.