Noch mehr Gegenwind
Schon letzte Woche hat Yo Mama Fromm sich breit damit auseinandergesetzt, dass der Gegenwind gegen die 187ers beim Hype Award immer größer wird. Der Backlash flacht nicht ab: Nun gab es einen längeren offenen Brief an das Happiness Festival, in dem ein anonymes Kollektiv von Eventgästen fordert, Gzuz aus dem Line-Up zu schmeißen. Die Kollegen von rap.de haben diesen Brief jüngst von Indymedia gegriffen und einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht:
Was soll man sagen? Recht haben sie wohl. Es mag zwar Teil dieser ewigen leidigen Debatte um Sexismus und Deutschrap sein, die zu führen jeder irgendwann müde geworden ist. Aber die Vorwürfe gegen Gzuz und der lapidare Umgang seines Camps damit sind durchaus ein neues Extrem. Das wirft die Frage auf, ob hier nicht die Linie überschritten ist, an der es nötwendig wäre, Konsequenzen zu ziehen. Bekäme Gzuz weiter eine Bühne, wäre das definitiv ein weiterer Schritt hin zur Normalisierung von Gewalt gegen Frauen, an der Deutschrap teilhat. Der Wunsch, einen Mega-Headliner wie Gzuz mit jemandem wie Haszcara oder Sookee zu ersetzen, zeugt dann trotz allem Idealismus ein wenig von der Naivität der Briefautoren, die offensichtlich nicht ahnen, wer auf so einem Festival die Besucher anlockt. Aber in der Sache läuft es definitiv auf die Frage hinaus: Ist es nach den neuesten Erkenntnissen wirklich okay, Gzuz eine Plattform zu geben?
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