Seite 4 von 24

Führen von Anscheinswaffen

Hat da jemand Kollegah gesagt? Meine Güte, hat der sich runtergewirtschaftet. Mit Schlagzeilen der Sorte "Videodreh ruft die Polizei auf den Plan" erhaschten sich sonst immer aus guten Gründen unbekannte Rapper aus der tiefsten Provinz drei Minuten Aufmerksamkeit, an die sie anders nicht herankamen. Inzwischen hat das offenbar auch der einstige Boss nötig. Oder er spart mittlerweile an Mitarbeitern, die in der Lage sind, ihren Job ordentlich zu erledigen:

Der Dreh im Frankfurter Bahnhofsviertel, für den (auch schon wieder wahnsinnig kreativ, dieses Setting) Kollegah so tat, als überfalle er zusammen mit Schützling Asche schwer bewaffnet ein Juweliergeschäft, sei zwar bei der Stadt angemeldet und auch genehmigt gewesen, berichtet der MDR. Die Verantwortlichen hatten aber "vergessen, die Polizei über ihr öffentlichkeitswirksames Vorgehen zu unterrichten". Weswegen die Ordnungshüter, von besorgten Augenzeugen gerufen, auch anrückten. Die Beteiligten des Drehs müssen sich nun wegen "Führens von Anscheinswaffen" verantworten. Was es alles gibt.

"Ein neues Level an Realismus und Gangster-Rap", glaubt Kollegah mit der Aktion erreicht zu haben. Für mich liest sich das, wie gesagt, eher, als stümpere er bei seinen Drehs inzwischen herum wie der durchschnittliche Dorf-MC. Das Album, für das dieser ganze Auftrieb stattgefunden hat, heißt (auch das irre originell) "Natural Born Killas" und erscheint am 22. Januar. So sieht es aus:

Seite 4 von 24

Weiterlesen

Noch keine Kommentare