Twenty4Tim
Well, anyway, ein Übergang von Bözemann zu Twenty4Tim fällt mir aus dem Stand gerade nicht ein. Wahrscheinlich gibt es keinen. Trotzdem sollten wir über Letzteren auch mal sprechen. Wie kann es sein, dass ein absoluter Newcomer aus dem Stand unter seinen fünf ersten Songs drei Nummer-eins-Hits verzeichnet, aber trotzdem hat ihn irgendwie weder im Deutschpop noch im Deutschrap jemand so wirklich auf dem Radar?
Das ist aktuell der angeblich beliebteste Song Deutschlands. Der heißt "Hot Or Not" und kommt von besagtem Rapper-Influencer mit einem Feature von Aggro Berlin-OG Kitty Kat. Von vornherein? Musikalisch find ich das okay-ish. Man rafft etwa, in welche Richtung das gehen soll, aber offensichtlich steht eher im Vordergrund, campy und cunty Musikvideos zu machen und der Deutschrapszene maximale Provokation zu bieten. Den Kitty Kat-Verse fand ich gut, die Hook immerhin stabil, und der Tim selbst macht, wozu er als Persona da ist. Nur der Twerk war ein bisschen traurig.
Viel wichtiger ist aber doch die Frage: Wie kommt jemand mit 300.000 monatlichen Spotify-Hörern und eigentlich keiner Präsenz in Radio oder Streaming an diese extremen Chart-Erfolge? Die Antwort, die gearde rangiert: Weil er ein Influencer mit ordentlicher Reichweite auf TikTok und Instagram ist, indem er Single-Verkäufe mit Bundles beeinflusst.
Aber das ist nicht alles. Der junge Mann, der seinen ersten Auftritt in der breiteren Öffentlichkeit beim ProSieben-Format "Pocher vs Influencer" hatte, scheint bestens vernetzt: Er ist gesignt bei Universal, spezifisch bei dem online wenig präsenten Subsidiary Better Now Music. Dort stehen unter anderem auch Artists wie Mike Singer und Malik Harris unter Vertrag. Zusätzlich holt er in seine Musikvideos Promis aus neuen wie alten Medien und scheint auch in seinen TikToks einiges an Budget verheizen zu können. Und natürlich bringt er auch seinen eigenen Eistee heraus. Gibt der Erfolg ihm Recht?
1 Kommentar
"cunty"