Aufwind nach Rausschmiss
Haben Boykott (oder Indizierung) überhaupt nennenswerte Auswirkungen? AP News berichtet aktuell, R. Kelly verzeichne sogar steigende Streaming-Zahlen, seit die Nachricht die Runde machte, Spotify habe seine Tracks wegen der gegen ihn erhobenen Vorwürfe aus allen kuratierten Playlisten gestrichen.
Shaunna Thomas, Mitbegründerin und Vorsitzende der Frauenrechte-Gruppe UltraViolet, wertet die Maßnahme trotzdem als Erfolg. Es gehe in erster Linie darum, dass Unternehmen aufhören, Musik von fragwürdigen Künstlern zu bewerben: "Offen gesagt ist in diesem Kontext vollkommen zweitrangig, ob Leute seine Musik hören oder nicht. Wichtig ist, dass sich Spotify an die Standards hält, die das Unternehmen selbst ausgerufen hat."
Als nächstes sollen unter anderem Chris Brown und die Red Hot Chili Peppers aus redaktionell zusammengestellten Playlisten verschwinden. Eminem, auch böse. Bevor der rausfliegt, gratulieren wir noch schnell seiner "Marshall Mathers LP" zur eben erreichten Volljährigkeit.
Achtzehn Jahre hat das Werk inzwischen auf dem Buckel, existiert damit schon länger als zwei Drittel unserer amtierenden Praktikantinnen. Sagte ichs schon? Manchmal fühle ich mich äußerst antik. Älter jedenfalls, als sich "The Marshall Mathers LP" anhört.
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