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This is M.A.A.D. City I Run

Über die Tour-Visuals des Pulitzerpreisträgers lässt sich Einiges erzählen, wie die Verantwortlichen Ben Wolin und Adrian Martinez auch wieder gegenüber Pigeons & Planes ausbreiteten.

Ob die junge Dame namens Delaney dafür noch ein Auge hatte? Kaum vorstellbar. Kendrick Lamar holte sie bei seinem Auftritt beim Hangout Music Festival in Alabama auf die Bühne, um den Refrain von "M.A.A.d City" mitzurappen. Dass sie dabei den Text ließ, wie Lamar ihn geschrieben hatte, statt DAS N-WORT auszulassen, bekam ihr schlecht.


Ausgerechnet ein weißes Mädchen ans Mic holen, sie einen Part mitsingen lassen, in dem jede Zeile auf "nigga" endet, und sich dann darüber echauffieren, dass sie genau das bringt ... ganz ehrlich? Komischer Move, das, und bei Licht betrachtet doch ziemlich unfair. Wer sich - aus nachvollziehbaren Gründen oder warum auch immer - an der Verwendung bestimmter Vokabeln stört, könnte ja vielleicht bei sich anfangen und besagte Vokabeln einfach nicht verwenden. Aber so? This is m.a.a.d. city I run, my nigga!

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2 Kommentare mit 6 Antworten

  • Vor 6 Jahren

    ich sags immer wieder, spätestens seit dem butterfly album muss man erkennen das die lamar mukke in keinster weise für weißbrote gedacht und gemacht ist. auch wenn das verblödete deutsche feuilleton das evtl anders sieht :P

    • Vor 6 Jahren

      mag ja sein, aber die Reaktion von Lamar ist trotzdem grenzdämlich. Der hat bei der Aktion nicht vom Putz bis zur Wand gedacht. Aber vielleicht wollte er mit der Reaktion auch nur noch schnell Ärger aus dem eigenen Lager vermeiden.

    • Vor 6 Jahren

      @todesposter Das ist ja das Traurige, dass er dem Rassismus aus dem eigenen Lager sofort gehorsam war. Und auch wenn das selten thematisiert wird: Der Rassismus innerhalb weiter Teile der afroamerikanischen Community ist enorm.

  • Vor 6 Jahren

    "Dropped the n-word" :lol: :lol:

    Da fängt die Verfälschung doch schon an.

    Habe vergessen, wer es war, aber da lobe ich mir wahrlich andere Künstler, die bereits weiße Fans auf der Bühne explizit ermutigt haben, die Texte wahrheitsgetreu mitzurappen und auch das Wort "nigger" laut und selbstbewusst auszusprechen.

    • Vor 6 Jahren

      Gemeint war natürlich "Nigga", Pardon. Tablet und so.

    • Vor 6 Jahren

      Welcher Sache sollte man sich denn bewusst sein, wenn man sich auf der Buehne dazu animieren laesst, das Wort mitzugroehlen?

      Ich habe gerade kuerzlich immer mehr heller pigmentierte Menschen getroffen, die die Verwendung des Wortes mit Endung auf -a zu apologetisieren versuchen. Ob aber -a oder -er: du sagst es einfach nicht, fertig.

    • Vor 6 Jahren

      Sorry, Baude, aber wenn ich einen Fan auf die Bühne hole, um meinen Text mitzurappen, dann sollte ich imho nicht nach Hautfarbe unterscheiden. Ist für mich nicht dasselbe, wie in der Crowd "nigga" zu grölen o.ä. Sobald ich es in einen künstlerischen Output packe, kann ich als Künstler da mMn. keine sozialen Verbote mehr draufpacken.

      Ich verstehe, dass dich der Umgang damit auf Konzerten - das hattest du hier zumindest mehrfach angedeutet in der Vergangneheit - stört, doch ich sehe dabei den Künstler in der Verantwortung. Und da finde ich es eben wesentlich sympathischer und konsequenter, wenn ein Künstler (ob es jetzt Travis war oder wer auch immer, habe es leider wirklich vergessen) das konsequent durchzieht und keinen Unterschied bei seinen Fans macht. Das Minimum wäre ja zumindest gewesen, dass Kendrick sie nicht gezielt auf die Bühne geholt hätte. Aber so finde ich es nicht vertretbar.

      Sehe auch keine direkte Alternative. Es ist inzwischen nunmal Realität, dass immer mehr hellhäutige Menschen diese Art der Musik konsumieren und feiern. Sollen wir also nun Zweiklassenregelungen einführen, für die Fans, die die Texte komplett mitsingen/-rappen dürfen und solche, denen es unerlaubt ist? Gerade in der Euphorie ist das doch kaum noch zu kontrollieren, wenn in einem Song in jedem zweiten Satz dieses Wort vorkommt.

    • Vor 6 Jahren

      PS: Schade, dass wir solche Themen wahrscheinlich niemals face to face diskutieren werden. Wir geraten da ja desöfteren aneinander - vielleicht sollte ich einfach auch Mal wieder auf ein Hip Hop Konzert gehen und mir 17 jährige bleiche Stehkrägen geben, die im Chor "nigga" brüllen. Danach hätte ich gefühl wahrscheinlich eine andere Meinung. :D