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Dickes T

Ein Projekt, auf das ich sogar noch etwas sehnlicher hinfiebere, ist das Debüt von Bye Storm, der Gruppe aus den zwei verbliebenen Mitgliedern von Injury Reserve, die sich nach Steppa J Groggs Tod neu formierten. Das scheint für den Moment allerdings auf Halde zu stehen. RiTchie, der Rapper der Gruppe, leitete vergangene Woche den Start seiner Solokarriere ein.

"RiTchie Valens" macht nicht nur klar, dass man den Mann zukünftig bitte mit einem dicken T schreibt, sondern auch, dass er musikalisch durchaus eine etwas andere, zugänglichere und vor allem sorgenfreiere Richtung einschlägt als in Zusammenarbeit mit Produzent Parker Corey. Seine eigene Produktion fällt nicht zwingend konventionell aus, aber eben deutlich leichter verdaulich als die wilden Klangcollagen, die das letzte Injury Reserve-Album dominierten.

Mir gefällt vor allem dieses verzerrte Vocal-Sample, das er in den sonst sehr knöchrigen Beat einbaut. Dass der Mann ein unglaublich begnadeter Rapper ist, konnte man in den letzten Jahren gerne mal vergessen, wo seine Musik oft mehr Spoken Word mit 40 Grad Fieber gleichkam. Ich bin auf jeden Fall froh, dass RiTchie wieder geistig an einem Ort zu sein scheint, der ihm erlaubt, solche Musik zu machen. Zumal es wirklich schön ist, zukünftig auch eine solche Alternative zu haben, wenn ich mir einmal gerade nicht von Bye Storms Musik den Schädel spalten lassen möchte.

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