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Kriegsgebiet Köln

Mit der Ordnungsmacht hat es in den letzten Tagen auch Xatar wieder zu tun bekommen: Die Polizei suchte ihn, um ihn im Zusammenhang mit einem Vorfall vor seiner Bar in Köln zu vernehmen. Zwei Brüder aus seinem Umfeld sollen dort mit einem dritten Mann aneinander geraten sein und dabei Messer und Schusswaffen als Argumente ins Feld geführt haben. Alle berichteten, wir auch.

Ah! Die Täter stammten also aus Xatars Dunstkreis, die Tat ereignete sich vor seiner Bar. Das Opfer wiederum soll in irgendeiner windigen Verbindung zu KC Rebell stehen, der ebenfalls Betreiber einer Bar ist. Sonnenklar, damit handelt es sich hierbei natürlich automatisch nicht länger um eher mehr als weniger dämliche Halbweltgestalten, die ihre Unstimmigkeiten mit Gewalt zu lösen versuchen, sondern um einen "Rapper-Krieg". Wie aufgebauscht kann man eine Meldung präsentieren, bitte?

Deutliche Worte zu dieser Praxis findet Kollege Yannik Stracke bei rap.de: Sein "Kommentar zur medialen Ausschlachtung einer Fehde, die mit Hip Hop längst nichts mehr zu tun hat" bringt es - nicht überraschend - um Welten knackiger auf den Punkt, als Die Welt.

"Was wirklich hinter den großen Rapper-Krieg steckt", versprechen deren Autoren Thore Barfuss und Dennis Sand zu enthüllen, kommen vom Hundertsten ins Tausendste und von Xatar und KC Rebell (wir erinnern uns, dass die an der Auseinandersetzung, um die es geht, gar nicht teilgenommen haben?) über Puff Daddy auf Biggie und Pac (kleiner hatten sie es wohl nicht), und dann zu Fler und Sido und Azad. Ah, ja.

Ehrlich, ich habe das mehrfach gelesen und keinen Schimmer, was die Verfasser dieses Textes zu sagen versuchen. Bis mir das jemand verständlich zusammenfasst, halte ich mich heute mal an rap.de. Dort heißt es: "Es gibt viele Gründe, warum sich Menschen gegenseitig die Köpfe einschlagen. Rap ist nach bisherigem Kenntnisstand keiner davon, und so sollte es auch bitte bleiben."

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