Strippenzieherinnen
Ich wette übrigens alles, das ich habe, und völlig ohne Bedenken noch ein bisschen mehr, dass aus Sido niemals ein derart erfolgreicher, arrivierter Popstar geworden wäre, hätte im Hintergrund nicht Kaete Ewert-Hessel über seine Geschicke gewacht. Vor dieser Frau und dem, das sie in der und für die Branche geleistet hat, knie ich in Ehrfurcht, und das schon seit den Zeiten, in denen sie noch die Kommunikations- und Promo-Göttin von Aggro Berlin war. Schön also, dass die Kolleg*innen vom Spiegel den Vorhang ein bisschen beiseite gezogen und einen Blick hinter die Kulissen geworfen haben, damit dort auch mal ein wenig Rampenlicht hindringt.
Doppelt schön, dass sie bei der Gelegenheit gleich Marina Burzunashvilli mitporträtiert haben, die andere große Strippenzieherin im Hintergrund, ohne die der hiesige Rap-Zirkus ein wahrlich noch armseligerer Haufen wäre, als man manchmal denkt, dass er sei. Verdiente Lorbeeren für hochverdiente Kolleginnen. Ich hab' mich echt gefreut.
Am Rande bemerkt: Im Jubiläumsjahr, in dem Hip Hop ein halbes Jahrhundert alt wird, fällt manch einem schon auf, dass Frauen eigentlich doch von Beginn an eine Rolle gespielt haben, in dieser angeblichen Männerdomäne. Schön, dass ihre Beiträge endlich auch in der Geschichtsschreibung Berücksichtigung finden. Dazu schrieb Janell Hobson hier ein paar Takte, und hier noch ein paar mehr.
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