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Rage-Special, Pt. 2

5. Ken Carson - "X"

Dieses Album hat eine ganze Menge Hate bekommen, unter anderem eine ziemlich brutale 0/10 vom meist-beschäftigten Kritiker des Internets, Anthony Fantano. Ich war auf das erste Hören auch nur so halb-beeindruckt. Aber irgendwie, je weiter die öffentliche Meinung zu "X" abrutschte, hat es mich dann doch jede Woche ein bisschen mehr gekriegt. Vielleicht ist es so ein Gunna-Effekt, dass die Musik an sich nicht besonders abenteuerlich ist, aber sehr gut versteht, was sie erreichen will, und deswegen gut nach vorne gehen kann.

Ich glaube, tatsächlich hat es mir hier das Intro endlos angetan. Ich weiß nicht, dieses Synth-Arrangement ist eigentlich nichts besonders Innovatives, aber ich genieße die Stimmung, diese etwas downbeat-ige Traurigkeit darin, die sich über "Freestyle 2" und "The End" hinweg fortsetzt. Es ist ein einziger, homogener Blob betäubender Rage-Sounds, nicht gerade neuartig, aber in seiner fulminanten, psychedelischen Kohärenz so noch nicht dagewesen, und ich erwische mich überraschend oft dabei, in der Stimmung dafür zu sein. Außerdem soll er damit eine überraschend gute Live-Show machen.

Rating: 3/5

4. Homixide Gang - "Homixide Lifestyle"

Noch so ein Tape, bei dem das Intro mich einfach frontal weggefetzt hat. Ich weiß nicht, warum dieses eine Vocal-Sample einen stinknormalen Rage-Beat so krass aufgewertet hat, aber die beiden Dudes von der Homixide Gang sind irgendwie wahnsinnig gut darin, ihren Trap-Sounds diesen hedonistischen, destruktiven Mad Max-Flavour zu geben, als wären sie wirklich ein blutrünstiger Haufen Irrer, die irgendwo im amerikanischen Brachland Monstertrucks zum Blutopfer fahren.

Das kommt gut, weil sie stimmlich wirklich die dreistesten Carti-Klone dieser Liste sind. "Homixide Lifestyle" richtet sich an jene, aber wirklich nur genau jene, die von "Whole Lotta Red" einfach mal überhaupt nicht genug bekommen haben und mehr davon mit einem kleinen Twist dankend annehmen. Die Energie ist überragend, die Abwechslung gegeben, außerdem finden sich mit "Guitar", "5 Ways" und "Llif3" gleich noch ein paar potentielle Singles mehr auf dem Tape. Ist definitiv ein paar Mal bei mir gelaufen!

Rating: 3,5/5

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