Quo Vadis, Staiger?
Treiben wir aber zum Beginn gleich den Blutdruck in die Höhe. Staigers Reise in die Fragwürdigkeit scheint nach seinen dubiosen Antivax-Kommentaren nämlich noch lange nicht an ihrem Ende angelegt zu sein. Vergangene Woche besuchte der Berliner die "Aufstand Für Frieden"-Demo von Sahra Wagenknecht. Dort tummelte er sich zwischen zahlreichen linken, pro-russischen Stimmen, aber auch auch inmitten von Schwurblern, Holocaust-Leugnern und AFD-Politikern.
Kurzes Fazit zur #AufstandfuerFrieden Demo v @SWagenknecht. Es war gut. 50.000 waren da. Polizei musste Zugänge sperren. Elsässer & Co wurden abgefangen & abgedrängt. @polizeiberlin weigerte sich, ihn zu entfernen. Nationalfahnen Verbot konnte weitestgehend durchgesetzt werden ☮️ pic.twitter.com/X2xUb7OBBD
— Marcus Staiger (@StaigerRoyal) February 25, 2023
Ziel der Demo und von Wagenknechts Petition, die der Veranstaltung zugrunde liegt, war unter anderem, einen Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine durchzusetzen. Der Frieden solle durch Gespräche, nicht mit Waffen herbeigeführt werden. Was auf dem Papier noch halbwegs schlüssig klingt, bietet in der Realität fruchtbaren Nährboden für pro-russische Rhetorik. Die Position der Ukraine und das Wohlergehen der ukrainischen Bevölkerung stellen Wagenknecht und Co. in ihrer Argumentation jedenfalls ganz hinten an.
So fielen während Alice Schwarzers Rede vor Ort unter anderem Sätze wie: "Man will nicht nur die Schwächung, sondern die Vernichtung von Russland." Das könnte man so wohl wortgetreu auch im russischen Propaganda-Apparat Fernsehen ausstrahlen. Oder, um es in Staigers Worten zu sagen: "Es war gut."
Wer noch Fragen und Zweifel an der wirklichen Motivation von #Wagenknecht, #Schwarzer und #Vad haben sollte, denen empfehle ich dieses Video #b2502. Es ging sicher nicht um den #Frieden in der #Ukraine. pic.twitter.com/nJq2t44OrH
— Stefan Quandt (@QuandtStefan) February 26, 2023
Auf den Shitstorm, der angesichts des Publikums, mit dem Staiger vor Ort demonstrierte, über das Hip Hop-Urgestein hereinbrach, antwortete er in einem ausführlichen Twitter-Thread, in dem er unter anderem schreibt: "Wenn hier jetzt Leute schreiben, dass man generell keine Veranstaltungen machen sollte, auf die sich auch diverse Rechte einladen, dann stelle ich die Gegenfrage, inwiefern diese Leute überhaupt noch gesellschaftlich wirksam politisch aktiv sein möchten?"
Naja, ich finde, man sollte grundsätzlich immer sofort die eigene politische Position ein wenig überdenken, wenn man damit Schwurbler und AFDler in Scharen anzieht. Mit solchen Leuten demonstriert man einfach nicht. Zur tatsächlichen Kritik am Inhalt von Wagenknechts Kampagne äußerte sich Staiger darüber hinaus nicht, mit der scheint er eher weniger ein Problem zu haben.
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