Capital Bruh
Bei Capital Bra fragt man sich hingegen, wann eigentlich gerade kein Album kommt. Doch neben seiner fortwährenden artistischen Abwärtsspirale hat der Berliner momentan ein deutlich dringlicheres Problem an der Backe:
Auf Reddit beschuldigte ihn der marokkanische Produzent Makafish, seinen Beat für den Song "Kein Platz" ohne seine Zustimmung benutzt zu haben, finanzielle Kompensation soll er ebenfalls keine erhalten haben. Er schreibt, Bras Label sei auf ihn zugekommen, um eine Exklusivlizenz zu verhandeln. Beide Parteien hätte sich auf einen Preis geeinigt, doch Geld habe er nie erhalten. Auch auf Nachfrage habe er vom Label keine Antwort mehr bekommen.
Die Kollegen von HipHop.de kontaktieren den Produzenten, um mehr Details zu erfahren. In deren Berichterstattung schildert der Marokkaner, ein Vertreter von Universal Urban habe ihn kontaktiert und gefragt, wieviel er für eine exklusive Lizenz für seinen Beat verlange. Beide Parteien einigten sich auf einen Preis. Makafish sei laut eigener Aussage danach gebeten worden, sich an einen Vertreter von Capital Bra zu wenden, um den Kauf abzuschließen.
Nachdem der Song wenige Tage später online ging und Makafish keine Rückmeldung von Universal bekam, kündigte er an, den Beat wieder zum Verkauf freigeben zu wollen, wenn er nicht zeitnah eine Antwort erhalten würde. Ein weiterer Vertreter des Labels meldete sich bei ihm und ließ ihn wissen, die schriftliche Einigung per Mail sei ausreichend und bindend, er könne jedoch auch einen schriftlichen Vetrag bekommen.
Makafish gab sich damit nicht zufrieden, da in der Mail nur die Exklusivlizenz verhandelt wurde, keine Master- oder Publishing-Rechte. Auch eine Antwort bezüglich der Übermittlung seiner Zahlungsdaten habe er nicht erhalten. Auf Nachfrage antwortete Universal, dass sie einen Vertrag aufsetzen würden, allerdings davon ausgingen, dass es sich bei dem Kauf um ein 'Buy-Out' gehandelt hätte, mit dem Makafish alle Rechte an seinem Beat abtreten würde. Sie sollen sich allerdings dazu bereit erklärt haben, ihm die Hälfte der Publishing-Rechte zu überschreiben.
Makafish passte daraufhin sein ursprüngliches Angebot an, da er nicht wusste, dass es sich bei der Transaktion um einen Buy-Out handeln solle, und schickte ein neues Angebot an Universal. Seitdem habe ihm das Label weder erneut geantwortet, noch sei er bezahlt worden.
Wie Kollege Till Hesterbrink schreibt, sei es wichtig zu beachten, dass Universal lediglich Capital Bras Vertrieb übernimmt, unter Vertrag steht er bei dem Label Bra Musik. Normalerweise kümmere sich der Vertrieb nicht um die Beat-Beschaffung für seine Künstler*innen. Auch sei nicht üblich, dass das Erwerben einer Exklusivlizenz mit einem Buy-Out einhergehe.
Weder Universal Music noch Capital Bra äußerten sich bislang zu der Situation.
1 Kommentar
Als Produzent sollte man sich überlegen, ob man überhaupt bestimmte Anfragen annehmen will. Klar, einen Capital Bra-Song produziert zu haben, erscheint erstmal reizend, aber ich hätte mir das zweimal überlegt, weil der Typ sowieso 10.000 Songs released und nicht wie jemand wirkt, der auf Zuverlässigkeit viel Wert legt.