Sag niemals "Wie geht es Ihnen?"
Kundenfreundlichkeit bei Berliner Taxifahrern ... ist eine Sache für sich. Das hat unlängst auch Chefket feststellen müssen: Der Fahrer, zu dem er ins Taxi stieg, wollte ihn partout nicht zum Görlitzer Park fahren. Auf durchaus höfliche, aber penetrante Nachfragen bekam er zur Antwort, man "passe nicht zusammen" und Chefkets freundliche Begrüßungsfrage "Wie geht es Ihnen?" sei "zu schleimig" gewesen.
Öh, okay. So weit, so schräg. Chefket filmte die Szene und stellte sie online was ich nachvollziehbar, aber durchaus diskutabel finde. Genau wie den Begleittext "Obacht, Rassismuskeule." Ich werde den Teufel tun und Chefket absprechen, dahingehend schlimme, lästige, zermürbende, demütigende Erfahrungen gemacht zu haben. Ich bin überzeugt davon, dass es so ist. Alltagsrassismus ist überall und ein Riesenproblem, und Chefkets stete Mühen, solche Momente sichtbar zu machen, sind wichtig und richtig.
Wenn man sich aber erst auf ein Problem fokussiert hat, sieht man genau dieses Problem dann halt auch überall. Sogar da, wo es vielleicht tatsächlich mal nicht auftritt. Ist dieser Herr hier jetzt wirklich ein Rassist, der Chefket seiner nicht-arischen Erscheinung wegen nicht chauffieren wollte - oder ist das einfach ein schlecht gelaunter Berliner Taxifahrer, der offenkundig einen ranzigen Spülschwamm zum Frühstück gefressen hatte, womit sich eine zivilisierte Grußformel einfach nicht vertrug?
Achtung Rassismus Keule #opferrolle #stelldichnichtsoan pic.twitter.com/dRMU3NzsDp
— CHEFKET (@CHEFKET) 20. August 2019
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