Arschlochkinder
Bevor wir aber dazu kommen, zunächst die routinemäßige Rückschau durch die Trends. Die Welt gerät vielleicht aus den Angeln, aber bei uns hat weiterhin alles seine gewohnte Ordnung. Den Anfang macht diese Woche ein Junge namens Jassin. Den habe ich als Support für Apsilon auf dessen Tour entdeckt und war insbesondere von diesem Song angetan:
Das hat einen (fast zu) ähnlichen Ton wie Kummer, und die gesamte Ästhetik erinnert schon stark an die gewohnt-einschläfernde deutsche Indie-Chose, aber inhaltlich holt mich das auf ganzer Linie ab. Die Bilder sind einprägsam, die Emotionen unglaublich griffig und roh, und der Zynismus, dass Kinder für die abscheulichste Scheiße oft keinerlei Konsequenzen zu befürchten haben, trifft mich als früheres Mobbingopfer mitten ins Herz.
Auch die Art, wie Jassin den Bogen am Ende dahin spannt, dass manche der Idioten, die einen unter der Dusche mit dem Handtuch peitschen, später Ausländer vom Gehweg treten, geht für mich vollkommen auf. Lange hat niemand mehr dieses Thema so ehrlich und aufwühlend aufgearbeitet.
An dem Release hängt auch eine gleichnamige EP dran, die man sich durchaus einmal geben kann, auch wenn die anderen Songs nicht ganz dieses Level an Dringlichkeit und Songwriting aufrecht erhalten und sich hier und da für meinen Geschmack ein wenig zu sehr in den ganz großen Indie-Fühlis verlieren.
1 Kommentar mit einer Antwort
Wollte das gerade schon gut finden, aber dann kam Reinhard Mey plötzlich im Refrain vorbei, und dann wurde es ganz, ganz schlimm.
Wieso? Reinhard Mey ist doch killa!