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Yummy

Die schwache Release-Woche gibt mir noch kurz die Möglichkeit, etwas zu diesem neuen Ab-Soul-Album zu sagen, bevor das hier wieder gänzlich unter den Tisch gekehrt wird.

Das Album wird vielerorts ja gerade deshalb dafür kritisiert, dass es kein typisches Ab-Soul-Album ist. Wenig verkopfte, mellow Storyteller, kein meditiativer Hip Hop und mit neuen musiklischen Ideen auch gerne mal auf die Zwölf. Gerade das gefällt mir aber eigentlich ganz gut. Soulo vollführt für mich schon seine ganze Karriere hindurch einen Drahtseilakt zwischen anregendem Conscious-Rap und "Ich-hab-mir-mein-Hirn-weggekifft-und-erklär-dir-die-Welt", der mich genauso oft unterhielt, wie er mir auf die Nerven ging.

Hier wirkt alles ein wenig geglättet. Die Höhen und Tiefen sind überschaubar, des grundsätzliche Qualitätslevel bleibt allerdings durchweg ziemlich solide. Die Beats überaschen oft mit interessanten Progressionen oder kleinen Kniffen, die Features liefern über weite Strecken ab, und Ab-Soul selbst strahlt (verständlicherweise) mehr Selbstvertrauen und Freude aus als auf seinem in vielerlei Hinsicht deprimierenden Comeback-Album "Harold", was seiner Musik nur gut tut.

Das macht das Album nicht zwingend zu einem Highlight dieses Jahr, aber zu grundsolider Genrekost, bei der auch die, die in der Vergangenheit nichts mit Ab-Souls Musik anfangen konnten, guten Gewissesn ein Ohr riskieren dürfen.

Anspieltipps: "9 Mile", "Paiday", "Crazier", "Peace"

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