Rap.de erklärt Bild
Das tut Kollege Oliver Marquart nämlich zweifellos, auch wenn seine brutal zusammengekürzten Einlassungen diesen Eindruck kaum noch wecken. Was ihm hinterher offenbar selbst auffiel. Zumindest sah sich der rap.de-Chefredakteur genötigt, sich "In eigener Sache" auf der eigenen Plattform noch einmal zu erklären.
"Mir war in diesem Moment natürlich klar, worauf ich mich einlasse", schreibt er. "Die Berichterstattung der Bild über Rap im allgemeinen und über Bushido (dessen Namen sie für die Überschrift ausgewählt haben) ist bekanntlich nicht besonders erhellend. Oft wird gezielt der Eindruck erweckt, Rap habe einen schlechten Einfluss auf junge Hörer und sei für Phänomene wie Prügelvideos o.ä. zumindest mitverantwortlich."
Ein Prophet, der Mann. Zudem einer mit einem löblichen Ziel: "Auf eine objektive Berichterstattung war also nicht zu hoffen. Warum habe ich trotzdem zugestimmt, dass Aussagen von mir für den Artikel verwendet werden? Weil ich wenigstens den Versuch antreten wollte, eine Stimme der Vernunft in den Artikel miteinfließen zu lassen. Ich wollte unsere Kultur, Rap, Hip Hop, lieber offensiv gegen Angriffe von außen verteidigen anstatt den Kopf in den Sand zu stecken und mir zu sagen, das wird eh nichts. Ich habe es versucht - ob es mir gelungen ist, sollen andere entscheiden."
Nein, natürlich ist es nicht gelungen, konnte es gar nicht. Gewonnen hat wieder nur die Bild-Zeitung, die sich nun einen Sachkundenachweis auf ihre immer gleiche, voreingenommene, oberflächliche Berichterstattung kleben darf. Gut gemacht. Die haben es einfach drauf.
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