Eden Golan - Hurricane (Israel)
Ich weiß nicht, ob sich der ESC einen Gefallen damit getan hat, seinen selbsternannten unpolitischen Wettbewerb mit der Inklusion Israels so politisch aufzuladen wie noch nie. Auch die Textänderung, die letztlich zur Zulassung führte, macht den Hintergrund von "Hurricane" nicht weniger offensichtlich, was dieses ohnehin hochentzündliche Pulverfass nur nochmals weiter auflädt. Natürlich vertritt Eden Golan nicht zwingend die faschistoide Regierung dieses Landes, und natürlich hat es das Trauma vom 7. Oktober verdient, auch musikalisch aufgearbeitet zu werden, insbesondere von israelischen Staatsbürger*innen. Nur tat deren Regierung eben seitdem alles, damit alleine die Repräsentation ihres Landes zur Kontroverse wird. Dafür kann Golan nichts, und dafür kann auch dieses Lied nichts.
Betrachtet man "Hurricane" jedoch losgelöst von seinem politischen Hintergrund, dann steht da am Ende eine gerade so durchschnittliche Pop-Ballade, die zwar sehr stark gesungen, aber eben auch so überproduziert und generisch daherkommt, dass es schwerfällt, eine emotionale Bindung dazu aufzubauen. Vielmehr als nach der intimen Ballade, die Golan uns verkaufen will, klingt ihr Song nach Whiteboards, Songwriting-Camp und schwarzen Anzügen. In diesem Fall haben zu viele Köche das Gericht nicht versalzen, sie haben komplett vergessen, es zu würzen.
Wertung: 2/5
Buchmacher-Ranking: 8
Prognose: 7. Platz
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