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Iolanda - Grito (Portugal)

Vergesst (fast) alles, was ich bisher zu Balladen in diesem Jahr gesagt habe, noch scheint das Genre sich nicht bereit zu erklären, dem Valium in seinen Venen nachzugeben. Der portugiesische Beitrag beginnt genauso einschläfernd wie seine Konkurrenten, aber ruht sich auf dieser Dramatik eben nicht aus und schreckt auch nicht davor zurück, seinen Song dynamisch weiterzuentwickeln. Das tönt zwar minimalistischer als die meisten vergleichbaren Lieder aus diesem Jahr, aber musikalischer dafür um so interessanter. Im Gegensatz zum Gebrüll von einem Slimane lässt mich "Grito" auch tatsächlich etwas fühlen.

Dieser kurze Part in der Mitte, wo der Song das Tempo anzieht und sich der Bass nach vorne drängelt, gepaart mit diesem gelayerten "No No" am Ende klingt absolut wundervoll. Die anschließende Rückkehr zu den Streichern ist irgendwo verständlich, schießt der Progression allerdings ein wenig in den Fuß. Auch die High-Note am Ende hätte der Song nicht gebraucht. Iolandas Stimme braucht die Dezibel nicht zwingend, um ihre Emotionen zu verkaufen. Portugal hat das zumindest in Ansätzen verstanden und schrammt mit "Grito" dieses Jahr ganz knapp an etwas absolut Großartigem vorbei.

Wertung 4/5
Buchmacher-Ranking: 33
Prognose: 19. Platz

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