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Angelina Mango - La Noia (Italien)

Ok, ich weiß, ich untergrabe mit dieser Platzierung vielleicht ein paar meiner eigenen Argumente, die ich des öfteren ins Feld führte. Der italienische Beitrag ist weder besonders campy noch besonders emotional noch besonders traditionell, aber kein Song aus diesem Jahrgang veranlasst mich mehr dazu, mehr mit dem Arsch zu wackeln als "La Noia", und das ist am Ende dann doch irgendwie das ultimative Richtmaß.

Angelina Mango hat all das, woran es nahezu allen anderen Pop-Sängerinnen in diesem Wettbewerb fehlt, allem voran Wiedererkennungswert. Alleine die Art, wie sie "total" singt, oder das R rollt, bringt mehr Charisma mit, als das gesamte Retorten-Abstellgleis aus Osteuropa. Hinzu kommt, dass die Produktion das nur weiter akzentuiert, indem sie wunderbar am Rad dreht. Man hat das Gefühl, der Produzent bastelt, während der Song fortschreitet, weiterhin aktiv am Beat herum, während er sich einen Grappe nach dem nächsten reinkippt, und auf magische Art und Weise geht das nicht in die Hose, sondern sorgt für einige meiner liebsten Momente aus allen Beiträgen dieses Jahr: Die Art wie sich die besoffenen Synths in den Pre-Chorus wurmen, der Beat-Drop in der Hook, der Acapella-Part am Ende, oder die Art wie die dritte Strophe das Tempo anzieht und für genau fünf Sekunden ein völlig neuer Synth-Ton im Hintergrund wummert.

Wenn dieses Jahr eine Person das Potential mitbringt, auch internationale Erfolge zu feiern, völlig unabhängig davon, auf welcher Position sie am Ende landet, dann ist es Angelina Mango. Lustigerweise traue ich, und, fragt man die Buchmacher, ist das nicht einmal Wunschdenken, Italien dieses Jahr nach dem Erfolg von Måneskin sogar erneut den Sieg zu. Dennoch, so gern es ein Teil von mir auch möchte, kann ich den Song nicht an die Spitzenposition dieser Liste packen.

Wertung 5/5
Buchmacher-Ranking: 3
Prognose: 1. Platz

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