Heino - "Blau Blüht Der Enzian"
... uuh, Heino! Da kriecht bestimmt gleich wieder das ganze Geschmeiß aus den Löchern, das "Schlager ironisch feiert". Man möchte unmittelbar Erziehungsschellen austeilen. Leute! So funktioniert das nicht. Entweder, du kannst mit Schlager nix anfangen, fühlst dich davon intellektuell und/oder musikalisch unterfordert, hältst dich für etwas besseres: Dann lass' deine Flossen vom Schlager. Die Liebe und der Spaß, den er birgt, sind nicht für dich. Oder dein Herz schlägt für Schlager: Dann sei nicht so feige, spar' dir die Metaebene und das Sicherheitsnetz, steh' zu deinem Faible und umarm' es feste. Es muss ja nicht unbedingt der reaktionäre Zuckerbäcker sein.
Wobei ... im Grunde ist Heino im karnevalistischen Feld ganz gut aufgehoben. Nicht nur, weil "blau, blau, blau" der einzige Zustand ist, in dem man seinen Enzian-Heuler noch ertragen kann, sondern auch, weil er sich ja längst selbst zum Kasper gemacht hat. Sein (vermeintlich verbotenes) Cover-Album, seine "Metal"-Platte samt Auftritt beim Wacken, das alles wirkte ja schon affig genug, und dann verhurte er sich auch noch an das doch äußerst fragwürdige Format "Deutschland sucht den Superstar" ... kann das noch irgendjemand ernst nehmen? "Heino erfüllt die Kriterien für den Papiermacherorden in hervorragender Weise", befand jedenfalls die Dürener Karnevalsgesellschaft gerade erst und heftete dem inzwischen 84-Jährigen vergangene Woche ihren Faschingsorden an die Brust. Tä-täää, tä-täää, tä-täää!
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