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Platz 6: Out Of Space

1976 nahm der Sänger Max Romeo mit Unterstützung der Upsetters mit "Chase The Devil" einen Klassiker des jamaikanischen Roots-Reggae auf. Die waren die Hausband von Lee 'Scratch' Perry, der das Stück mitkomponierte und produzierte. Entgegen des spirituell angehauchten Textes, der sich um die Austreibung innerer Dämonen kreist, klingt die Nummer mit ruhigem Gesang und entschleunigten Beats ziemlich gechillt.

Leider verschwand sie für lange Zeit aus dem öffentlichen Bewusstsein, bis The Prodigy in "Out Of Space", als Maxi-CD am 9. November 1992 veröffentlicht und zugleich die erfolgreichste Single ihres exzellenten Debüts "Experience", die wohl legendärste Zeile des Tracks sampleten: "I'm gonna send him to outer space to find another race."

Die richtet sich an den Teufel höchstpersönlich und lässt sich prima auf die Musik der Band aus der verschlafenen Kleinstadt Braintree in Großbritannien übertragen, zumal ihre unaufhaltsame Mischung aus Hardcore-Rave, Hip Hop, Reggae und Rock, für die britische Musikjournalisten Mitte der 90er mit Big Beat eine neue Schublade aufmachten, einer wilden, rasanten und hochaggressiven Achterbahnfahrt gleicht. Die setzt jedoch gerade deswegen eine Menge positive Energien frei. Außerdem dürfte der durchgeknallte Song für viele Hörer sicherlich der Erstkontakt mit der Band gewesen sein.

Legendär war vor allem das dazugehörige Video, das zwischen Natur- und Weltraum-Aufnahmen sowie verrückten Tanzszenen mit Keith Flint im Raveroutfit hin- und herswitcht, unterlegt mit bunten, psychedelischen Effekten. Flint war zu dieser Zeit noch als Tänzer engagiert und sollte erst einige Jahre später zum charismatischen Sänger und Frontmann aufsteigen.

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