Klassiker-Ranking: Die 50 besten deutschen Debütalben

Platz 41: The Notwist - "The Notwist" (1990)

Dass dieselben Menschen, die auf dieser Platte spielen, irgendwann mal ein Banjo aufnehmen würden, erscheint undenkbar. Auch das zarte Electro-Kammerflimmern eines Martin Gretschmann (Console) ist 1990 noch so weit entfernt wie die Band selbst von Gigs in New York. Die jungen, gedreadlockten SST-Junkies aus der bayerischen Provinz walzen auf ihrem Debüt lieber alles platt, was sich ihnen in den Weg stellt.

Micha Acher, Markus Acher und Mecki Messerschmidt kreieren hier ihre ganz eigene Version einer Hüsker Dü-Coverband, hauen Uptempobrecher raus ("Bored"), sehr breitbeinige Gitarrensoli ("Be Reckless") oder verweisen in "I've Not Forgotten You" oder natürlich "Seasons" schon vorsichtig in die melancholische Zukunft. Ein Song wie "Nothing Like You" nimmt dagegen mit Sonic Youth-Pressure schon mal Anlauf, um baldmöglichst über die engen Grenzen Weilheims hinaus zu kommen. Was ihnen bekanntlich hervorragend gelang. "The Notwist" ist einerseits ein wunderbares Indie-/Hardcore-Brett mit Sellout-Mittelfinger und weist zugleich in eine neongoldene Zukunft.

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The Notwist - "The Notwist"*

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