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Platz 46: Wolfsheim - "No Happy View" (1992)

Matthias Reinhardt und Peter Heppner versuchen sich Ende der 80er Jahre wie so viele Jugendliche an ihrer Vision von rein elektronischer Popmusik. Im Windschatten von Camouflage, die erfolgreich an die große Depeche Mode-Fangemeinde hierzulande andocken, passiert jedoch lange nichts, bis 1992 "No Happy View" erscheint. Ähnlich wie Deine Lakaien im Vorjahr mit "Dark Star", werden Wolfsheim schnell zu Lieblingen der sogenannten schwarzen Szene, wo düstere Soundscapes auch gut aufgehoben sind.

Das kleine Label Strange Ways aus Bremen muss ordentlich darum kämpfen, dass die wichtige WOM-Kette die CD in ihre Regale legt. Those were the Indie days. Ein Aufreger um eine vermeintlich rechtsgesinnte Zeile ("Wo ist der Führer, der mich führt") hält die nach einer Figur aus F. Scott Fitzgeralds "The Great Gatsby" benannte Band weiter in den Schlagzeilen. Die Szene rund um das Zillo Magazin feiert das Duo schnell ab, für höhere Ziele scheint der Sound ungeeignet.

Von wegen: Mit dem dritten Album "Spectators" gelingt 1999 der Durchbruch: Platz zwei in den Charts sowie Heavy Rotation bei MTV/VIVA. Heppners Solo-Erfolg mit Joachim Witt ("Die Flut") tat ein Übriges. Danach gerieten sich die beiden Musiker in die Haare und trafen sich nur noch vor Gericht. Nicht einmal der frühe Tod des Förderers und Strange Ways-Gründers Lothar Gärtner im Jahr 2005 brachte sie zur Versöhnung.

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