Spielfilme - Platz 06
"Quadrophenia"
Franc Roddams filmische Adaption der gleichnamigen Rockoper von The Who erzählt die Geschichte zweier rivalisierender Jugendkulturen der Mods und Rocker und ihrer gewaltsamen Konfrontation Mitte der 60er an der englischen Südküste. Auch wenn die Filmfassung von '79 der Handlung des Doppelalbums weitgehend treu bleibt, wurde ihr doch vorgeworfen, die Gewalttaten jugendlicher Subkulturen, die im musikalischen Original nur angedeutet werden, zu verherrlichen bzw. zu übertreiben. Die Mods zum Beispiel definierten sich vielmehr über ihren modischen Stil und die Musik, die sie hörten: anfangs Modern Jazz, R&B, Soul und Jamaika-Ska, später den Rocksound britischer Bands wie The Who oder The Small Faces. Ziel war es, individuell zu sein und sich vor allem äußerlich abzusetzen: ein eleganter Anzug im Italo- oder Gangsterstil samt entsprechender Krawatte, ein kurzer nach vorne frisierter French-Haarschnitt, der im Gegensatz zur auffälligen Pomade der Rocker mit unsichtbarem Haarspray fixiert wurde. Dazu trug der Mod gelegentlich einen Schieberhut oder ein Barett, eine möglichst dunkle Sonnenbrille und den obligatorischen grünen Parka, der den teuren Anzug beim Rollerfahren vor Schmutz schützen sollte. Im Film spielt Musiker Sting einen der stilangebenden Mods, auch 'Faces' genannt. Und auch Protagonist Jimmy erklärt: "I don't wanna be the same as everybody else. That's why I'm a mod, see?"
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