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Sargent House in der Krise, Teil 1

Schweren Aufruhr gab es dieser Tage beim Label (und der Management-Gruppe) Sargent House (u.a. Emma Ruth Rundle, Russian Circles). Gründerin Catchy Pellow trat bis auf Weiteres aus dem Tagesgeschäft zurück, nachdem Missbrauchsvorwürfe gegen sie erhoben wurden.

Hauptauslöser war ein Video des Musikers Henry Kohen (Mylets), das er über seinen Instagram-Kanal ausspielte. In diesem beschuldigt er Pellow unter anderem, ihm gedroht zu haben, über Jahre hinweg sexuelle Übergriffigkeiten von Bekannten ignoriert, persönliche Grenzen bewusst überschritten, Angestellte und Künstler:innen erniedrigt und manipuliert sowie gezielt "emotional verwundbare weibliche Künstlerinnen" angeworben zu haben. Wenige Tage vorher hatte Kohen bereits eine Art 'Warnschuss' an Pellow losgelassen, und sie in einem noch sehr vage gehaltenen Video gebeten, Stellung zu beziehen. Seiner Aussage zufolge meldete sie sich bereits auf dieses Statement privat bei ihm, ebenso wie andere aktuelle und frühere Sargent House-Künstler:innen. Kohen betonte, es gehe ihm bei seiner Offenbarung nicht darum, das Label in den Ruin zu treiben oder Pellow zu "canceln". Vielmehr gehe es ihm darum, dass das Verhalten in der Vergangenheit als nicht tolerabel anerkannt werde, und das Label "an den Standards gemessen wird, die es selbst vorgibt."

Ungefähr zeitgleich zu Kohens ausführlicherem Video distanzierten sich unter anderem Lingua Ignota, Chelsea Wolfe und King Woman ebenfalls von Pellow.

Wolfe erklärte per Instagram-Story, sie habe die Zusammenarbeit im Sommer 2022 "um ihrer mentalen Gesundheit willen" beendet. King Woman repostete diesen Beitrag über ihre eigenen Stories und fügte hinzu: "Ich schließe mich dem an. Auch ich bin vor ein paar Jahren gegangen."

Lingua Ignota schrieb auf ihrem Account: "Ich arbeite hart daran, mein Leben so gesund und glücklich wie möglich zu gestalten. Ein großer Teil dessen war, meine Beziehung zu Cathy Pellow zu beenden, was ich vergangenes Jahr getan habe. Ich konzentriere mich auf meine Zukunft und werde nicht ins Detail gehen, welche Erfahrung ich gemacht habe, aber solidarisiere mich mit den Künstler:innen und Angestellten, die an die Öffentlichkeit gehen."

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