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Lutscher für den Herrn

Weihnachten, das Fest des Herrn. Christen in aller Welt feiern seine Ankunft. Dass eine satanistische Band den Heiligen Abend mit ihrer "dämonischen Musik" verschmutzt und "die Jugend auf den falschen Pfad" führt, geht da natürlich gar nicht. Findet jedenfalls die ChristenUnie, eine christlich-demokratische Partei in den Niederlanden. Konkret geht es dabei um einen für den 24. Dezember geplanten Auftritt Carach Angrens in Amstelveen. Sollte man verbieten, klar. Nun, blöd, dass die Band aufgrund ihres Äußeren und ihres Musikstils zwar durchaus Ähnlichkeiten zu teufelsbetenden Black Metallern hat, selbst aber eigentlich keine schwarzen Messen feiert. "Wir sind eine Horror Metal-Band, die in ihren Alben und bei ihren theatralischen Live-Shows übernatürliche Geschichten erzählt, lautete ihre Antwort auf die Vorwürfe der Partei. Die wiederum hatten in ihren Bestrebungen, die Show zu verbieten, argumentiert, solch satanistische Musik würde Anschläge im Stile Anders Breiviks provozieren. Dass dessen Ideologie sich nicht etwa auf satanistische, sondern immer wieder auf christliche "Werte" beruft, ist den Politikern wohl entgangen. Carach Angren jedenfalls erweisen sich als freundliche Konfliktpartner, bedanken sich im Fernsehen bei PowNed artig für die Publicity und schenken der Partei eines ihrer Alben sowie einen schwarzen Lutscher. Eigentlich ganz nett die bösen Metaller oder?

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