5 Fragen an Out Of Love
Mitte April – gut ein Jahr nach ihrem ersten musikalischen Lebenszeichen – haben die britischen Alternative Punk/Post Hardcore-Newcomer Out Of Love ihre zweite EP "Funny Feeling" veröffentlicht. Shouter Jack Rogers beantwortete uns ein paar Fragen.
1. Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musiker?
Das erste Album, das ich bekommen habe, war "Dookie" von Green Day – von meinem Cousin, als ich 13 Jahre alt war. Nachdem ich die ersten paar Sekunden von "Burnout" gehört hatte, war ich schon völlig mindblown. Sowas hatte ich vorher noch nie gehört, und ich wusste, es war eine Welt, in die ich reingehöre, haha.
2. Auf welche/-s Riff, Pattern, Melodie oder Textzeile von dir bist du bis dato am meisten stolz?
Momentan glaube ich auf das Riff in "Play Pretend". Es ist ein solcher Stampfer und hat in einem Part alles, was ich mag. Wenn ich das höre, will ich meinen Tisch umschmeißen, die Luft hauen und headbangen! Hoffentlich hat es auf andere Leute einen ähnlichen Effekt.
3. Was sollte sich in der Rock-/Metal-Community zum Besseren verändern?
Haha, ich könnte hier den ganzen Tag lang sitzen und diskutieren, was ich ändern würde. Aber die ersten beiden Dinge, die mir in den Sinn kommen, sind: Auf Inklusion und Respekt für Frauen, die Metal spielen – oder besser gesagt: jede Art von Musik – und zu Shows kommen muss geachtet und eingefordert werden. Ja, in den letzten Jahren hat sich das gebessert, aber du musst schon ein kompletter Idiot sein, um zu glauben, dass Exklusion, Sexismus und Missbrauch völlig aufgehört haben. Man muss ja nur aufs Line-up großer Festivals schauen, um zu sehen, dass sie immer noch größtenteils vollgepackt sind mit männlichen Acts. Holt mal einen weiblichen Headliner verdammte Scheiße – ich hab' es satt, JEDES Jahr die Foo Fighters und Kings Of Leon zu sehen.
Außerdem gibt es in der Metal/Metalcore-Welt diesen schrecklichen Elitismus, der einfach nicht existieren sollte. Wenn du bestimmte Kriterien nicht erfüllst, wirst du nicht akzeptiert. Das ist doch Bullshit, denn sind wir mal ehrlich: In den letzten 20 Jahren Metal/Metalcore hat alles gleich geklungen. Ich will nicht Teil einer Szene sein, die mich nicht dafür akzeptiert, dass ich einen Song spiele, der nicht wie der gleiche Breakdown und der Autotune-Chorus klingt, der schon vorher hundert Mal von allen anderen so geschrieben wurde. Der Großteil der Fans in dieser Welt macht mich baff. Es scheint, als wollten sie eine bestimmte Ära von Musik und ihre Lieblingsbands FÜR IMMER gleich haben. 'Wie könnt ihr es wagen, etwas anderes zu schreiben, das nicht klingt wie euer bestes Album von 2010!' Genau deswegen haben sich viele Bands nicht weiterentwickelt, glaube ich. Sie haben Angst, dass sie wegen Fan-Nostalgie abgewiesen werden.
4. Was zeichnete die Arbeit an "Funny Feeling" im Vergleich zu früheren Projekten besonders aus?
"Funny Feeling" fühlte sich mehr wie ein Werk der ganzen Band an. Unsere erste EP wurde bloß von unserem Gitarrist Dan, mir und einem Kumpel am Schlagzeug eingespielt – das Line-up war also noch nicht komplett. Diesmal hatten wir die komplette Band in einem Raum, spielten die Songs, und es fühlte sich einfach natürlicher und mehr wie eine Gruppenanstrengung an. Das war super!
5. Wie verbringst du deinen Lockdown?
Ich weine in der Ecke und rauche viel zu viel. Hahaha, nee, aber es gab Hochs und Tiefs. Irgendwann habe ich festgestellt, dass ich selbstständig bin und den Großteil meines Arbeitslebens zuhause verbringe und vor all dem schon nicht so gern unter Leute gegagngen bin, und sich insofern nicht wirklich was für mich verändert hat. Mir gehts eigentlich ziemlich gut damit, nichts zu tun und niemanden zu sehen, haha. Das Ende der Welt kann kommen!
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