Pantera
Mit Hitlergrüßen kennen Pantera sich bestens aus. Die berüchtigte "Weißwein-Aktion" ihres Sängers Phil Anselmo holte die Band Anfang des Jahres wieder ein, als Kritiker:innen deshalb bei Rock Am Ring/Rock Im Park Sturm liefen, wo Pantera eigentlich im Rahmen ihrer Reunion-Tour auftreten sollten.
Das Zwillingsfestival stellte sich zunächst hinter die Band und beteuerte: "Phil Anselmo hat uns gegenüber einmal mehr verdeutlicht, dass er die Verantwortung für seine Fehler übernimmt und sich von seinem damaligen Verhalten distanziert. Rassismus hat bei uns weder vor, auf, noch hinter der Bühne einen Platz."
Zwei Wochen später flogen Pantera nach anhaltendem Shitstorm doch aus dem Lineup. Auch ein in Wien geplantes Einzelkonzert wurde wegen Protesten abgesagt. Der Band schadete das im Endeffekt eher wenig, denn um die ausfallenden Shows zu kompensieren, schoben sie kurzerhand neue Headline-Termine für Stuttgart, Dresden und Budapest nach. Pikantes Detail im Kleingedruckten: Als Veranstalter der Einzelkonzerte in Deutschland trat die Agentur DreamHaus auf, die wiederum seit 2022 gemeinsam mit CTS Eventim Rock Am Ring/Rock Im Park umsetzt.
Als Rock Am Ring/Rock Im Park kurz nach der Pantera-Ausladung unter anderem die ebenfalls nicht gänzlich unumstrittenen Five Finger Death Punch ankündigten begann das Shitstorm-Spielchen noch einmal von vorn. Dieses Problem löste sich letztlich aber von selbst: FFDP mussten wegen gesundheitlicher Probleme Ivan Moodys ihre komplette Europa-Tournee canceln.
Die verbliebenen Konzerte der Pantera-Reunion-Tour mit Zakk Wylde und Charlie Benante als Ersatz für die beiden verstorbenen Brüder Vinnie Paul und Dimebag Darrell fanden wie geplant statt. Eindrücke vom Tourstopp in Berlin haben wir für euch hier zusammengefasst: "Eine Macht auf der Bühne, abseits umstritten".
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