Toleranz im Black Metal
In anderer Hinsicht bemerkenswert ist, dass sich zunehmend starke non-binäre und feministische Stimmen im Black Metal Untergrund erheben. Wenn überhaupt fiel die Szene hier in der Öffentlichkeit meist vor allem durch Intoleranz in Form homophober oder misogyner Äußerungen auf.
Dass (Transgender-)Frauen mindestens genauso garstige Nischenprodukte entwerfen wie beschränkte Grimmbolde, die mit meterlangen Nieten ihre bei winterlichen Fotoshoots geschrumpften Zipfelchen kompensieren, und das auch noch mit einer Message kombinieren, die über Satanshuldigung und Nazi-Provokation hinausgeht, zeigten 2020 unter anderem Feminazgul und Liturgy.
Feminazgul reißen der männerdominierten Szene im Artwork zu "No Dawn For Men" buchstäblich den Schniedel ab, unterfüttern das Statement mit einigen der besten Genresongs des Jahres.
Liturgy Mastermind Hunter Hunt-Hendrix outete sich im Mai als Transgender und schreibt: "Ich bin eine Frau. Ich war immer eine. Die Liebe, die ich zu geben habe, ist die einer Frau. Bis zu einem gewissen Grad verstehen das viele schon, aber ich würde gerne ein klares Statement zu meinem Gender abgeben. Ich hätte das bereits tun können, bevor ich Liturgy gestartet habe – tat es aus Angst aber nicht. Ich wusste, dass ich weiblich, nicht männlich bin – emotional und auch in Erfahrung mit meinem Körper. Aber ich hatte Angst vor gesellschaftlicher Ausgrenzung, vor romantischer Abweisung, vor Widerstand in der Karriere, vor Ablehnung durch meine Familie, vor dem Scheitern."
Auf Basis ihres Coming Outs drehte Hunt-Hendrix ein albumlanges Musikvideo zum im November 2020 veröffenltichten Werk "Origin of the Alimonies". Der Trailer steht bereits online:
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2 Kommentare
nice try, laut.de... nice try
Wenn Dead das miterlebt hätte, hätte er spätestens danach die Schrotflinte angesetzt.