Metalsplitter: Die Metal-Acts beim ESC

The Agonist am Ende

Den umgekehrten Weg gehen The Agonist. Die Band verkündete am 10. Mai ihren Abschied.

"Liebe Freunde, es ist Zeit, ein schweres aber notwendiges Announcement zu machen", erklärte die Band. "Wir haben beschlossen, dass The Agonist als Band an ihrem Ende angelangt ist. Wir haben viel und sorgfältig über diese Entscheidung nachgedacht, aber leider ergibt diese Schlussfolgerung unter den bestehenden Umständen sowohl für die Band als auch für uns als Individuen am meisten Sinn. Viele Faktoren spielten dabei eine Rolle – eine Mischung aus persönlichen, finanziellen und industriebezogenen Dingen. Letztendlich sind wir fünf nicht mehr in der Lage, einen gemeinsamen Weg für die Zukunft zu finden, der dem The Agonist-Business als Ganzes dienlich wäre, während gleichzeitig persönliches Leben und Wünsche jedes Bandmitglieds respektiert werden. Wir möchten unseren Fans tiefe Dankbarkeit aussprechen dafür, dass ihr zu den Shows gekommen seid, unser Merch gekauft und uns über die Jahre hinweg unterstützt habt. Nichts ist befriedigender, als mit anderen Menschen über das Geschenk Musik in Verbindnung zu treten. [...] Einige Bandmitglieder werden auf verschiedene Arten weiter Musik machen, andere werden sich auf persönliche Projekte und ihre Familie konzentrieren. Wir bitten euch, ihre Privatsphäre zu respektieren."

Sängerin Vicky Psarakis, die 2014 als Nachfolgerin von Alissa White-Gluz (heute Arch Enemy) zur Band gestoßen war, meldete sich mit einem ausführlichen eigenen Statement zu Wort. Darin betont sie unter anderem, dass der Grund für die Auflösung nicht etwa verstärkter Fokus auf ein anderes Musikprojekt war. Außerdem bekennt sie, dass erste Überlegungen, auszusteigen, bereits vor sechs Jahren in ihr aufkeimten: "Ich möchte, dass ihr wisst, dass ich es versucht habe. Zum ersten Mal ans Aufgeben dachte ich 2017. Doch ich blieb dran und kämpfte mich weiter. Deshalb entstanden 'Orphans' und 'Days Before The World Wept' – zwei von der Kritik gelobte und Juno-Award-nominierte Platten. Sie veränderten in vielerlei Hinsicht mein Leben. Ich bin stolz auf alles, was wir erreicht haben. Ganz wichtig: Ich möchte, dass ihr wisst, dass ich nichts bereue. Dank meiner Reise mit The Agonist habe ich viele bedeutende Personen kennengelernt, die nach wie vor in meinem Leben sind. Ich hätte euch niemals getroffen, wenn ich 2014 nicht 'Ja' gesagt hätte. Ich hoffe, ihr bleibt für immer in meinem Leben. Zu guter Letzt sollt ihr wissen, dass keine andere Band oder Projekt eine Rolle bei der Entscheidung spielte. Ich bin Vollzeit-Musikerin und meine einzige Einkommensquelle ist Musik. Meine Arbeit mit Sicksense, Gastfeatures und Coverversionen konnte ich immer neben The Agonist machen. Viele Künstler:innen sind in mehreren Projekten involviert, also bitte zieht keine falschen Schlussfolgerungen und respektiert, was ich mit meiner Musikkarriere mache. [...] Ich werde bis ans Ende meiner Tage Musik machen. Danke an alle, die mich unterstützt haben. Ohne euch wäre ich heute nicht hier."