04. Everything Counts
Ein Song, der auf dem 1983er Album "Construction Time Again" in seiner popmusikalischen Brillanz den kompletten Rest zu Studio-Stückwerk degradiert. Diese Missbalance sollte Depeche später nicht mehr passieren. Noch im Versuchslabor mit diversen sündhaft teuren Sampling-Geräten entstanden, lässt Gore mit einer erschreckend einfachen Refrain-Melodie erstmals aufblitzen, dass der Bubblegum-Pop der frühen Tage keine Zukunftsvision darstellt.
Vom Sound ganz zu schweigen: Die harten Metallsounds, die Gore bei den Einstürzenden Neubauten bewundert, sollen nun den Pop unterwandern. Im Vergleich zur gerade ein Jahr älteren Single "See You" schien der Song von einer völlig anderen Band zu stammen. Die ursprünglich den Konsumfetischismus der 80er geißelnde Refrainzeile "The grabbing hands grab all they can / all for themselves after all" unterlegt die Band fünf Jahre später im Konzertfilm "101" mit Bildern ihrer T-Shirt-Merchandiser, die backstage zwischen Kartons voller Geld sitzen und sich mit Dollar-Noten bewerfen.
2 Kommentare mit 3 Antworten
Für die frühen Jahre befremdliche Töne, die sich zuerst einschmeichelnd locker den Weg zum Hörer ebnen bis zur einsetzenden Hook, denn diese ist zu poppig und platt ausgefallen und wirkt wie ein Fremdkörper. Auch danach schafft der Song es nicht mehr in die Spur zu kommen und verliert sich in belanglosen Elementen und chaotischen Design mit der wiederkehrend störenden Hook.
da taugt mir die headbangende Cover-Version von In Flames aber deutlich mehr: https://www.youtube.com/watch?v=o-qnmAsiZb0
Das ist wirklich ..... sehr schön!
Na komm, immerhin kenne ich deinen viertliebsten Depeche-Mode-Song
Kennst du meinen viertliebsten In Flames-Song? Siehste