"Different strokes for different folks" hieß es 1973 bei Sly Stone. "Jeder Jeck ist anders", stimmen Kölner Traditionalisten zu, aber darf der geschmackliche Toleranzrahmen denn auch für ein Standardwerk der Popgeschichtsschreibung gelten? Der Zürcher Verlag Edition Olms, Rolling Stone-Gründer …

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  • Vor 17 Jahren

    @Jazz-Hörer (« (wieviel % kennen hier eigentlich QOTSA?) »):

    meld

  • Vor 17 Jahren

    @Jazz-Hörer (« Vielleicht sollte das Buch lieber "Amerikanische Musikgeschichte mit kleinen Ausblicken nach draußen" benannt werden? Ohne das jetzt direkt negativ werten zu wollen, aber dieses Buch ist doch ein einziger Ausdruck der anglo-amerikanischer Dominanz der westlichen und mittlerweile globalen Jugendkultur über die letzten 7 Dekaden hinweg.

    Davon ist vielleicht nicht einmal jeder junge Mensch von gestern und heute direkt betroffen (wieviel % kennen hier eigentlich QOTSA?), doch im Rückblick zählt nichts anderes, wie dieses Buch eindrucksvoll zeigt.

    Oder findet sich dort in der Auflistung z.B. auch "Andrea Doria" von Udo Lindenberg? Ich denke nicht. »):

    also qotsa is mittlerweile ja schon ziemlich bekannt...

  • Vor 17 Jahren

    Meinte jetzt auch nicht im laut.de-Forum, sondern allgemein im Land. ;)

  • Vor 17 Jahren

    Oh, entschuldige. Wusste nicht, dass du diese Liste zusammengestellt hast. Dann ist ja alles klar.

  • Vor 17 Jahren

    ist ja nun mal so, dass die popkultur (im allerweitesten sinne) von der anglo-amerikanischen welt geprägt ist und war. das selbst finde ich nicht schlimm, ich fühle mich von amis und briten oft genug gut unterhalten. und dass dies als kritikpunkt von einem jazzhörer kommt, erstaunt mich doch. - ich habe das buch auch zuhause und muss sagen, ich halte es für durchaus ausgewogen, auch wenn lindenberg tatsächlich nicht dabei ist.

  • Vor 17 Jahren

    Ein gutes Album setz sich auch ohne Promotion durch...Josh und Co. haben sich durch die sehr gute Musik durchgesetzt. Wenn ich höre wie sich QOTSA immer wieder positiv verändert haben! Absoluter Stoner Rock Olymp :D

  • Vor 17 Jahren

    Versteh mich bitte nicht falsch, das ist als reine Feststellung gemeint, wenn auch mit traurigem Unterton. Nicht weil amerikanische Musik schlecht finde, ganz im Gegenteil. Ich bedaure nur die Einseitigkeit mit der das lange Zeit und teilweise noch bis heute von statten geht.

    Die Grundlagen moderner Musik (Blues, Jazz, Rock, Funk, Soul, Hip Hop, Metal, Breakdance, Techno (ja, auch Techno), etc.) kommen alle aus Amerika, ebenso wie die Instrumente der Neuzeit, E-Gitarre und Synthesizer. Zum Grossteil kommt da aus Kontinentaleuropa nur Variation kolonialer Vorgaben, um das mal drastisch zu formulieren.

    Das ist für Deutschland besonders schade, da deutsche Volksmusik als Musik tot ist, im Gegensatz zur Volksmusik anderer Völker und Kontinente (Danke, Nazis! :(). Wir haben fast nichts anderes (Gescheites).

    Ich mache dem Buch auch keinen Vorwurf, das es sich auf absolut auf amerikanische Musik (Genre-Technisch) beschränkt. Das ist nun mal, wie gesagt, das einzige, was medial verarbeitet wird. Nur sollte es sich auch vielleicht danach benennen.

    Ist jetzt von von mir auch nur etwas Festgestelle und Rumgejammer, ohne jemandem was zu wollen.

    Edit:
    Und um diesen Thread in der Hinterhand zu haben, wenn an anderer Stelle jemand von den kulturlosen Amerikanern spricht, während im Hintergrund RATM spielen. ;)

  • Vor 17 Jahren

    Ja, fand ich auch komisch, ausgerechnet von einem "Jazz-Hörer" Klagen über die Dominanz der "anglo-amerikanischen Kultur" zu hören. Bei Veröffentlichungen und Listen dieser Art gehts doch zu einem guten Teil eher um die Pflege einer ganz bestimmten Art und Weise von Legendenbildung. Diese braucht einen großen, über lange Zeit einigermaßen konstanten Kultur-Raum mit möglichst einheitlichen Werte- und Sprachkonventionen. Trivialerweise spiegelt dies natürlich auch genau die wirtschaftliche und politische Macht-Polarisation wieder, gegen die sich im Moment im Zusammenhang mit den G8-Protesten Widerstand regt. Ich würde es also ins Positive drehen: Will man wirklich, dass die neuen innovativen Sachen, der Sound aus den kreativen und experimentierfreudigen Zentren, das, woran man sein Herz hängen will, ausgerechnet in der Schweiz in einem 1001-ALben-die-Sie-gehört-haben-müssen-Buch erscheint?

  • Vor 17 Jahren

    @laut.de-surfer (« qotsa ist trotzdem fad ... bis auf "go with the flow"! :cool: »):

    wer qotsa als fad bezeichnet sollte mir bitte mal eine band nennen, die in jedem album ihren stil gewechselt hat...
    fad ist definitiv der falsche begriff.

    ich will damit nicht sagen, dass jeder die musik mögen muss, aber für solche kommentare habe ich absolut kein verständnis.

  • Vor 17 Jahren

    @Jazz-Hörer (« Versteh mich bitte nicht falsch, das ist als reine Feststellung gemeint, wenn auch mit traurigem Unterton. Nicht weil amerikanische Musik schlecht finde, ganz im Gegenteil. Ich bedaure nur die Einseitigkeit mit der das lange Zeit und teilweise noch bis heute von statten geht.

    Die Grundlagen moderner Musik (Blues, Jazz, Rock, Funk, Soul, Hip Hop, Metal, Breakdance, Techno (ja, auch Techno), etc.) kommen alle aus Amerika, ebenso wie die Instrumente der Neuzeit, E-Gitarre und Synthesizer. Zum Grossteil kommt da aus Kontinentaleuropa nur Variation kolonialer Vorgaben, um das mal drastisch zu formulieren.

    Das ist für Deutschland besonders schade, da deutsche Volksmusik als Musik tot ist, im Gegensatz zur Volksmusik anderer Völker und Kontinente (Danke, Nazis! :(). Wir haben fast nichts anderes (Gescheites).

    Ich mache dem Buch auch keinen Vorwurf, das es sich auf absolut auf amerikanische Musik (Genre-Technisch) beschränkt. Das ist nun mal, wie gesagt, das einzige, was medial verarbeitet wird. Nur sollte es sich auch vielleicht danach benennen.

    Ist jetzt von von mir auch nur etwas Festgestelle und Rumgejammer, ohne jemandem was zu wollen.

    Edit:
    Und um diesen Thread in der Hinterhand zu haben, wenn an anderer Stelle jemand von den kulturlosen Amerikanern spricht, während im Hintergrund RATM spielen. ;) »):

    Ganz großer Schwachsinn...hab herzlich gelacht. Danke

  • Vor 17 Jahren

    @Hypnotist (« Ganz großer Schwachsinn...hab herzlich gelacht. Danke »):

    Gerne. :)
    Und zwar... ?

  • Vor 17 Jahren

    @Hypnotist («
    Ganz großer Schwachsinn...hab herzlich gelacht. Danke »):

    Was das krude Zeug zur deutschen Volksmusik und zu "Andrea Doria" betrifft, ja.

    Aber Rock'n Roll, Blues, Funk, Soul, Country und Jazz sind als Kernelemente üblicher moderner Pop-Musik eigentlich schon immer noch erstaunlich präsent. Vergleicht man beispielsweise mal einen Muddy Waters- oder Chuck Berry-Titel aus den fünfziger Jahren mit der Musik einer britischen Gitarrenband von heute, dann liegt das - für meine Ohren jedenfalls und gemessen an der halben Ewigkeit, die dazwischenliegt - eigentlich immer noch überraschend nahe beieinander.

    Aber ist nicht mindestens mit diesem Arbeiterklassen- und "kleine-Leute"-Ding etwas ganz und gar Britisches in die Entwicklung eingeflossen? Die allerersten Beatles- und Stones-Platten waren noch ziemlich epigonenhafter Rock'n Roll. "Twist & Shout" und sowas. Dann aber kam zum Beispiel "A Hard Days Night" oder die Mod-Welle oder diese typischen Kinks-Songs über Leute in den Städten. Das war doch bis zu der Zeit kaum ein Thema in Amerika.

    Die Frage nach dem "Ursprung" ist aber wahrscheinlich ohnehin nur von akademischem Interesse. Ganz am Anfang der üblicheren Popmusik stehen ja Ragtime und New Orleans Jazz. Die gehen wiederum zurück auf den Blues der schwarzen Landbevölkerung plus den Einflüssen der wenigen musikalisch ausgebildeten schwarzen Instrumentalisten (Klavier, Blasinstrumente) mit oftmals französischem Kulturhintergrund.

    Reggae, Ska oder Bossa Nova als wichtige Faktoren kommen zwar nicht aus Europa aber auch nicht aus den USA.

    Art- und Prog-Rock ist dafür ziemlich europäisch geprägt.

    "Kraftwerk" kann als Einflussfaktor gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.

    Dieses Art-School-Ding (die frühen Pink Floyd zum Beispiel) ist wahrscheinlich auch etwas sehr europäisches.

    Britisch geprägter Punk ebenso.

    Das sind im Einzelnen vielleicht alles nicht so übermächtige Faktoren, aber in der Summe waren sie schon prägend. Dennoch: An sich ist so gut wie alles, was unter "Popmusik" läuft, eigentlich Bestandteil "amerikanischer Populärkultur". Das sehe ich auch so. Aber was solls? Fussball ist - wenn ich richtig informiert bin - irgendwann vor Urzeiten von den Azteken erfunden worden, in Europa populär geworden und heute dennoch Teil der südamerikanischen Lebenskultur.

    Davon einmal abgesehen: Das Erscheinen von 1000-Beste-Alben-Büchern, die ganzen "Hall of Fame"-Begängnisse, das Abba-Museum, das Elvis-Museum, das Erscheinen von Pop-Retro-Musicals und die ganze Flut von Memoiren-Literatur usw. usf. ... sind ja vielleicht ein Zeichen dafür, dass auf dem Felde der amerikanischen Populärkultur vielleicht doch langsam alles ausprobiert wurde, und es an der Zeit ist, ein ganz neues Kapitel aufzuschlagen.

  • Vor 17 Jahren

    @Anonymous (« hab das buch (noch) nicht und kann deshalb die qualität nicht beurteilen. Dass aber viele amerikanische und britische künstler vertreten sind, liegt vermutlich daran, dass von dort die inovationen kommen. (...) Nur wenige deutsche künstler haben pionierarbeit geleistet, und die kommen auch an (rammstein, kraftwerk, can...etc.) »):

    lustigerweise (und meines erachtens zu recht) fehlen rammstein, nicht aber kraftwerk (3 alben), can (2 alben), neubauten, faust, neu! und auch nicht dagmar krause?!

  • Vor 17 Jahren

    Mit Christa Päffgen weht sogar eine Prise Lübbenau durch die erlesene Sammlung... :D

    Ohne dass ich jetzt nachschaue: Das Album mit der Banane wird ja wohl dabei sein.

  • Vor 17 Jahren

    @Jazz-Hörer (« Wer ist Dagmar Krause? »):

    http://en.wikipedia.org/wiki/Dagmar_Krause

    besonders schön: "Also known as Daggi, Dagmar" :D

  • Vor 17 Jahren

    Danke, das liest sich mal interessant. Wieder was dazu gelernt.

  • Vor 17 Jahren

    zu dem buch: amerikanisch-britische dominanz hin oder her, ich für meinen teil würde mir so ein teil kaufen, um auf musik aufmerksam zu werden, mit der ich mich bisher nicht beschäftigt habe. das macht diese art von büchern meistens ganz gut.

    @jazz-hörer:
    ich kann schon nachvollziehen, was du mit volksmusik meinst und stimme dir zu. die alten volksweisen, die beispielsweise zupfgeigenhansel in den siebzigern noch mal aufgenommen haben, kennt heute kein mensch mehr.

  • Vor 17 Jahren

    @Jazz-Hörer (« (wieviel % kennen hier eigentlich QOTSA »):

    depp

  • Vor 17 Jahren

    @Screwball (« @Jazz-Hörer (« (wieviel % kennen hier eigentlich QOTSA »):

    depp »):

    :)
    @Anonymous (« vielleicht sind wir auch alle sehr glücklich darum, dass deutsche volksmusik tot ist und vielleicht haben wir auch gar kein interesse daran, sie wieder zum leben zu erwecken. wenn es dir darum geht, setze ich besser mal mit antje vollmer zusammen und denke immer daran, "du bist deutschland" und hey, immerhin sind wir wieder papst. »):

    Ja, das sehen bekannte rechts-konservative Kommunisten wie Hannes Wader genauso.
    Oder (http://www.amazon.de/Hannes-Wader-singt-Ar…) etwa (http://www.amazon.de/Volkss%C3%A4nger-Hann…) nicht (http://www.amazon.de/Plattdeutsche-Lieder-…), Anonymous (http://www.amazon.de/Hannes-Wader-Singt-Vo…)? ;)