Platz 86: U-God - "Venom"
Der Frühling 2018 entpuppt sich für U-God als äußerst ertragreiche Phase: Mit seiner Autobiografie "Raw: My Journey Into The Wu-Tang" lässt er seine Kindheit und seinen Weg ins und im Musikbusiness Revue passieren und gestattet dabei noch intimere Einblicke als das zauberhaft-bodenständige Foto, auf dem Fotografin Sue Kwon 1997 den Rapper beim Abwasch verewigte (und das mich just letzte Woche aus dem Magazin der Zeit heraus anguckte).
Im gleichen Monat erscheint "Venom", sein inzwischen fünftes Solo-Album, und noch immer kämpft U-God damit gegen den Ruf an, einfach kein Albumkünstler zu sein. Dafür schlägt er sich auf die lange Distanz aber einigermaßen gut. Die Beats stammen größtenteils von DJ Homicide, aber auch Large Professor, DJ Green Lantern und Lord Finesse haben die Finger im Spiel. Vom Clan kommen nur Method Man, Raekwon und Inspectah Deck vorbei, die beiden letztgenannten auch noch auf dem gleichen Track.
Das Mysterium, warum er einen kompletten Track seinem Gast Scotty Wotty überlässt, kann ich nicht lüften, im Dienste der Abwechslung vielleicht? Ich weiß es nicht. Wohl aber kann mit dem Spott aufräumen, U-God versuche, "wingman" auf "gangland" zu reimen. Stimmt gar nicht. Er reimt "wingman" (zugegebenermaßen nicht sehr viel eleganter) auf "wingspan", und "gangland" auf "grandstand". Bitte, gern geschehen.
Vor die Wahl zwischen diesem Album und dem Buch gestellt ... ich würde bei aller Liebe für die Musik jederzeit das Buch nehmen. Sagsjanur.
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U-God - "Venom"*
U-God - "Raw: My Journey Into The Wu-Tang"*
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