Platz 7: "Atom Heart Mother", 1970
Die guten Verkaufszahlen von "Ummagumma" verschafften Pink Floyd zwar keinen Freifahrtschein, sicherten ihnen aber den finanziellen Rückenwind des Labels zu. Neuen Projekten sollte also nichts im Wege stehen: Abgesehen von dem Umstand, dass sie keinerlei Ideen hatten.
Neben vielerlei Outtakes stand ähnlich wie bei "Saucerful Of Secrets" insbesondere eine große Akkordfolge im Raum. Die Trendwende kam mit dem Kontakt zu Ron Geesin, Komponist, Tape-Tüftler und schlussendlich Co-Autor des längsten Floyd-Songs aller Zeiten. In den eine ganze Seite einnehmenden Titeltrack verbauten Floyd und Geesin zahlreiche Brass- und Streicherpassagen, Gilmour spielt sein erstes großes Solo auf der Slide-Guitar und obendrauf gibts noch ein ganzes Potpourri von Tasteninstrumenten, Chören, Field Recordings und mehr. Floyd hier, wir hätten gerne alles!
Doch auch ohne externe Hilfe gehts kreativ bergauf: Wie schon auf "Ummagumma" zeichnet auf der B-Seite je ein Bandmitglied für einen Song verantwortlich – ohne jedoch auf die instrumentale Hilfe der anderen verzichten zu müssen. Verzichten wollten Pink Floyd live auch nicht immer auf Chor und Orchester (wenngleich nicht minder großartige Quartett-Versionen existieren). Auch beim Open Air Pop Festival 1970 in Aachen stand das neue, zunächst "The Amazing Pudding" getaufte Stück auf dem Programm. Nur die Partituren fürs lokale Orchester lagen zu Hause in Großbritannien. Leonard Bernstein nannte das Titelstück nach einem Konzertbesuch übrigens sterbenslangweilig – ganz im Gegensatz zum Rest des Sets.
Anspieltipps:
"If", "Atom Heart Mother", "Fat Old Sun"
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