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Rammstein-Kontroverse: Mein Schland!

Schließlich beinhaltet das Wort alleine schon die Quintessenz dessen, woran sich diese Band in Duktus, Ästhetik und Gestus seit 1995 abarbeitet. In dem sogar für Rammstein-Verhältnisse gigantomanischen Videoclip stolpern Germanen, Schlagringboxer, Nazis, Zwangsarbeiter, SED-Schergen und RAF-Figuren durch die Gegend, 2000 Jahre 'mein Schland' eben, rrrundgemacht für den optischen Thrill.

Danach verstand man auch, dass der geschmacklose 35-sekündige Video-Appetizer mit den Bandmitgliedern in KZ-Häftlingskleidung neben dem vorhersehbaren Effekt auch als notwendiger Twist zur schwarzen Germania-Darstellerin fungieren sollte. Lindemanns Zeile "Du, übermächtig, überflüssig / Ich, Übermenschen überdrüssig" fand ich ja ganz gelungen, denn die sollte zusammen mit Germania auch dem hinterletzten AfD-Wähler klar gemacht haben, dass die Berliner die eigene stumpfe Gröfuck-Weltanschauung leider nicht ganz so präzise in Szene setzen wie Frei.Wild und Konsorten.

(Copyright: jetzt.de)

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