Seymour Stein stirbt mit 80 Jahren
Seymour Stein, einer der einflussreichsten Pop- und Rock-Labelchefs der letzten fünf Jahrzehnte, ist im Alter von 80 Jahren gestorben. Stein erlag in seinem Haus in Los Angeles einem Krebsleiden, wie seine jüngste Tochter Mandy bestätigte. Der Sohn jüdischer Einwanderer aus New York gründete 1977 zusammen mit Richard Gottehrer das Label Sire Records, das mit den Ramones, Talking Heads, Lou Reed, K.D. Lang, Pretenders, Madonna oder den Talking Heads Geschichte geschrieben hat. Ihm gebührt außerdem das Verdienst, in den 80er Jahren Indie-Bands wie The Cure, The Smiths und Depeche Mode gefördert und einem amerikanischen Publikum vorgestellt zu haben. Kurz: Stein war spätestens Anfang der 1980er Jahre der A&R-Gott, zu dem alle aufschauten.
Seinen einmaligen Karriereweg vom Praktikanten bei Billboard bis zum Labelboss von etlichen, aus heutiger Sicht ikonischen Bands, rekapitulierte Stein 2018 in seinem Buch "Siren Song - My Life In Music" auf herzerwärmende Art und Weise. Eine dringende Leseempfehlung für alle Anhänger*innen ikonischer Plattenfirmen, Fans der genannten Gruppen und generell der goldenen Ära der Pop- und (Punk-) Rockmusik. Belle And Sebastian widmeten dem Mann 1998 auf "The Boy With The Arab Strap" den Song "Seymour Stein". Ice-T adelte die Weitsicht des Mannes einst mit den Worten: "Seymour Stein told me 'I don't totally understand what you're doing as far as rap music but I know it's important.' That's the day I realized 'smart' people will know something is there even if they're not sure what it is. That vibe he felt launched my career."
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